In einem packenden Drittrunden-Duell im Bezirkspokal traf der FC Sulingen auf den Landesliga-Primus TSV Wetschen. Die Partie bot den 260 Zuschauern im Stadion am Dienstagabend einen echten Fußball-Krimi, der erst nach einem dramatischen Elfmeterschießen entschieden wurde. Sulingen, als Bezirksligist in einer klassenhöheren Ausgangssituation, zeigte eine beeindruckende Leistung, bevor sie schließlich mit 10:11 (nach einem 2:2-Unentschieden nach regulärer Spielzeit) den Kürzeren zogen.
TSV Wetschen zeigte sich in der ersten Halbzeit dominant. Bereits in der 12. Minute erzielte Innenverteidiger Timo Hibbeler das erste Tor, nachdem eine Ecke clever in den Strafraum geschlagen wurde. Moritz Raskopp erhöhte in der 20. Minute mit einem präzisen Schlenzer auf 2:0, was die Sulinger etwas ins Wanken brachte. Doch trotz des Rückstands zeigten die Gastgeber eine disziplinierte Abwehrleistung, auch wenn Wetschen mehrere Chancen herausspielte. Die Sulinger konnten zu diesem Zeitpunkt nicht viel dagegenhalten, denn der Druck war enorm.
Kämpferische Rückkehr
Die zweite Halbzeit brachte jedoch eine Wende. Mit frischem Mut und einem unerschütterlichen Willen kämpfte sich das Team von Trainer Stefan Rosenthal zurück. „Wir sind stark zurückgekommen – dafür ein Lob an die ganze Mannschaft – bärenstark“, erklärte Torwart Daniel Poda. Die Sulinger schafften es in der 54. Minute, den Anschlusstreffer durch Dennis Könker zu erzielen, der eine Ecke von Rico Lüllmann einköpfte. Nur vier Minuten später vollbrachten sie das Unmögliche: Bennet Lüdecke sorgte nach einer Flanke von Maurice Krüger für den 2:2-Ausgleich.
Die Zuschauer waren begeistert von der Aufholjagd der Sulinger, die immer mehr Selbstvertrauen gewannen und damit die Wetscher Abwehr unter Druck setzten. Trainer Rosenthal war sichtlich stolz auf die Leistung seiner Spieler und deren ungezwungene Spielweise nach dem Rückstand, während Wetschen-Coach Artur Zimmermann zugab, dass sie das Elfmeterschießen „unbedingt vermeiden“ wollten.
Das Elfmeterschießen
Im Elfmeterschießen erwies sich der Wetscher Schlussmann Lars Goebel als entscheidender Faktor, indem er die Schüsse von Bennet Könker und Mathis Wohlers parierte. Trotz der Anspannung und des Drucks zeigten beide Mannschaften eine hervorragende Nervenstärke. Letztlich war die Wetscher Mannschaft mit ihrem neugewonnenen Selbstbewusstsein der Glückliche, während Sulingen die harte Lektion des Pokals auf die harte Tour lernen mussten.
Ein weiterer wichtiger Moment im Spiel war das frühe Aus für Tim Günter, den Wetschen zu Beginn aufstellte. Nach nur zweieinhalb Minuten erlitt er eine Verletzung, die sich als mögliche Meniskusverletzung herausstellte, was die Wetscher Strategie kurzfristig durcheinanderbrachte. Sein Ersatz, Kyrylo Kozin, kam gerade noch rechtzeitig vor dem Schließen des Transferfensters und zeigte sich engagiert, konnte aber die Wiederherstellung der Wetscher Offensive nicht allein stemmen.
In einem spannenden und emotionalen Spiel bewiesen beide Mannschaften, was es bedeutet, im Fußball alles zu geben. Die Schwierigkeiten in der ersten Halbzeit führten zu einem Motivaionsschub für die Sulinger, die trotz ihre Niederlage stolz auf ihre Leistung sein können. Der TSV Wetschen wird sich jedoch beim nächsten Pokalspiel auf ein weiteres hartes Duell vorbereiten müssen, um ihre Hauptrolle in der Landesliga zu verteidigen.