Die Schließung der Martin-Luther-Kirche in Seckenhausen hat das Gemeindeleben stark beeinflusst. In den letzten zwei Monaten sind die Türen der Kirche verschlossen geblieben, was zur Folge hat, dass nicht nur die Gottesdienste, sondern auch zahlreiche andere Aktivitäten des Gemeindelebens nicht mehr stattfinden können. In dieser schwierigen Zeit muss die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde kreative Lösungen finden, um weiterhin aktiv zu sein.
Improvisation ist gefragt
Die Mitglieder der Gemeinde haben sich entschlossen, ihre Gottesdienste an alternative Orte zu verlegen. So finden diese jetzt in der Kapelle auf dem kommunalen Friedhof statt, was es den Gläubigen ermöglicht, weiterhin spirituelle Zusammenkünfte zu erleben, auch wenn die vertrauten vier Wände der Kirche nicht zur Verfügung stehen. Pastor Marc Heinemeyer ist erfreut über diese Entwicklung und sieht darin eine Möglichkeit, die Gemeinschaft zusammenzuhalten.
Räumliche Herausforderungen und Lösungen
Die alternativen Orte, wie das Feuerwehrhaus für den Konfirmandenunterricht und das Sportlerheim für Seniorenveranstaltungen, erfordern eine Menge organisatorischen Aufwand. Bei diesen Änderungen müssen auch Instrumente und Altarzubehör transportiert werden, was die Gemeindeverantwortlichen vor weitere logistische Herausforderungen stellt. Dennoch bringt diese Situation die Mitglieder näher zusammen, da sie nun mehr voneinander erfahren und sich gegenseitig unterstützen können.
Ungewisse Zukunft der Martin-Luther-Kirche
Über die Gründe für die Schließung berichtete das Amt für Bau- und Kunstpflege, das bereits erste Untersuchungen eingeleitet hat. Die Probleme liegen in der älteren Bauweise aus den 1960er Jahren, die durch Feuchtigkeit und ungenügende Materialien gefährdet ist. Eine fundierte Einschätzung des baulichen Zustands wird jedoch voraussichtlich erst im September vorliegen, was die Ungewissheit für die Gemeinde weiter verlängert.
Eine Welle der Unterstützung aus der Nachbarschaft
Besonders hervorzuheben ist die Unterstützung durch umliegende Gemeinden, die bereitwillig ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. So fand eine ökumenische Sommerpredigt in der Brinkumer Kirche statt, was den Seckenhausern nicht nur eine vorübergehende Lösung bot, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärkte.
Gemeinsame Veranaltungen trotz Abwesenheit der Kirche
Die Kantorei wird nach der Sommerpause ihre Proben in der katholischen Kirchengemeinde Heilig Geist Brinkum abhalten. Sogar der Tauferinnerungsgottesdienst wird seine Bühne im Freien auf dem Hof Lammers finden. Solche Aktivitäten zum Trotz sehnt sich die Gemeinde nach der Rückkehr in ihre Kirche, die über Jahrzehnte hinweg ein zentraler Teil ihres Lebens war.
Die vorübergehenden Maßnahmen zeigen, wie wichtig es ist, in Krisenzeiten solidarisch zu handeln. Die Mitglieder der Kirchengemeinde Seckenhausen setzen alles daran, ihre Gemeinschaft aufrechtzuerhalten, während sie auf die Wiedereröffnung ihrer Kirche warten. Diese zeugt nicht nur von der Resilienz der Gemeinde, sondern auch von der Stärke der gemeinsamen Werte und Traditionen, die das spirituelle Leben in Seckenhausen prägen.
– NAG