Diepholz

Gemeinde Stuhr kämpft gegen das gefährliche Jakobskreuzkraut

In Stuhr breitet sich das giftige Jakobskreuzkraut aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen rasant aus, was sowohl für die Landwirtschaft als auch für Nutztiere eine ernsthafte Gefahr darstellt, weshalb die Gemeinde die Bevölkerung um Mithilfe bei der Bekämpfung und ordnungsgemäßen Entsorgung der Pflanze bittet.

Jakobskreuzkraut bedroht die Landwirtschaft in Stuhr

In der Gemeinde Stuhr, die zum Landkreis Diepholz gehört, gibt es anhaltende Probleme mit dem invasiven Jakobskreuzkraut. Die Ausbreitung dieser giftigen Pflanze stellt nicht nur eine Gefahr für Nutztiere dar, sondern könnte auch erhebliche Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen haben. Dies hat dazu geführt, dass die Gemeinde dringend um Mithilfe der Bevölkerung bittet.

Vorurteile über die Pflanze

Jeder Sommer bringt eine bunte Farbenpracht auf Wiesen und in Gärten, doch nicht alle gelben Blumen sind harmlos. Besonders das Jakobskreuzkraut, das leicht mit anderen Pflanzen wie dem Johanniskraut oder Rainfarn verwechselt werden kann, ist hochgiftig. Umweltbeauftragter Marco Plitzko erläutert: „Die Blüten des Jakobskreuzkrauts besitzen immer genau 13 Blütenblätter, was ein sicheres Erkennungsmerkmal ist.“ Dies ist wichtig, um Verwechslungen und die damit verbundenen Gefahren zu vermeiden.

Die Ursachen für die Ausbreitung

In diesem Jahr hat das Jakobskreuzkraut besonders schlimm zugeschlagen. Timo Finkenstädt, stellvertretender Leiter des Baubetriebshofs, erklärt, dass die Hochwasserlage um den Jahreswechsel herum zur breiteren Verbreitung der Samen geführt hat. Diese verteilten sich über Flüsse und Gräben in Gebiete, in denen das Kraut vorher nicht zu finden war. Während die Niederschläge in der letzten Zeit das Wachstum begünstigten, tragen auch die vergangenen Dürrejahre zur Problematik bei: „Viele offene Bodenstellen haben es der Pflanze ermöglicht, sich anzusiedeln“, so Plitzko.

Gefahren für die Landwirtschaft und Tierhaltung

Die Gefahren, die das Jakobskreuzkraut für Nutztiere wie Schafe, Rinder oder Pferde darstellt, sind nicht zu ignorieren. Obwohl die Tiere die Pflanze normalerweise meiden, kann sie in vertrockneter Form – beispielsweise als Heu oder Silage – unbemerkt gefressen werden. Plitzko warnt: „Eine andauernde Fütterung führt langsam, aber sicher zum Tod der Tiere.“ Zudem können Übergriffe der Pflanze auf Weideflächen dazu führen, dass diese wertlos werden. Landwirte müssen daher kämpfen, um die Bestände in Schach zu halten, was in bestimmten Bereichen für sie ein großes Problem darstellt.

Die Rolle der Gemeinde

Um dieser Krise zu begegnen, engagiert sich die Gemeinde nicht nur auf öffentlichen Flächen gegen die Ausbreitung des Jacobskreuzkrauts, sondern bietet auch Unterstützung für die Landwirtschaft an. Aufgrund der Vielzahl an Flächen und der begrenzten Ressourcen des Baubetriebshofs wird jedoch Hilfe aus der Bevölkerung ausdrücklich gewünscht. Der Umweltbeauftragte appelliert: „Jeder, der das Kraut an seinem Wegesrand sieht, sollte es herausreißen.“ Um die eigene Sicherheit zu gewährleisten, sollten dabei Handschuhe getragen werden.

Richtige Entsorgung

Ein Schlüssel zur Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts ist auch die richtige Entsorgung. Plitzko stellt klar, dass die Pflanze in die Restabfalltonne gehört und nicht in die Biotonne, da ihre Samen resistent sind und das normale Kompostieren überstehen können. Für die Abgabe hat die Gemeinde Container bereitgestellt, um den Immobilienbesitzern die Entsorgung zu erleichtern.

Fazit

Das Jakobskreuzkraut ist nicht nur eine ästhetische Herausforderung im Landschaftsbild von Stuhr, sondern bringt auch ernsthafte ökonomische und ökologische Schwierigkeiten mit sich. Nur durch gemeinschaftliche Anstrengungen – von der Gemeinde und der Bevölkerung – kann dieser bedrohlichen Pflanze wirksam entgegengetreten werden.

NAG

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