Diepholz

Heidelbeerernte auf Hof Thiermann: Wetterextreme und neue Technologien

In Kirchdorf (NI) hat der Hof Thiermann am 26.07.2024 die Heidelbeerenernte begonnen, die erstmals aufgrund der extremen Wetterbedingungen bereits im Juli startete und zeigt die wichtige Entwicklung hin zur maschinellen Ernte, um den stabilen Ertrag von 3.200 Tonnen auf 400 Hektar trotz Herausforderungen sicherzustellen.

Ein Blick auf die Heidelbeerernte im Landkreis Diepholz

Im Landkreis Diepholz, genauer gesagt auf dem Hof Thiermann in Scharringhausen, erlebten die Mitarbeiter in diesem Jahr eine etwas andere Heidelbeersaison als gewohnt. Während das Unternehmen für seinen Spargel bekannt ist, hat sich in den letzten Jahren die Heidelbeere zu einem der Hauptprodukte entwickelt, und die Herausforderungen durch Wetterextreme stellen neue Anforderungen an die Erntetechniken.

Maschinelle Ernte bekommt an Bedeutung

Die Erntezeit hat bereits im Juni begonnen, was für den Hof Thiermann sehr früh ist. Die hohe Temperatur im Frühjahr hat die Reifung der Heidelbeeren beschleunigt. Produktionsleiter Leon Meier berichtet, dass der Erntepeak bereits am 15. Juli erreicht wurde. Insgesamt werden zur Unterstützung der 1.000 Erntehelfer auch zwölf Heidelbeer-Vollernter eingesetzt, die für eine effiziente Ernte sorgen. Diese Maschinen schütteln die Sträucher und lassen die Beeren auf ein Laufband fallen, wodurch bis zu 3.200 Tonnen Heidelbeeren geerntet werden können.

Wetterextreme und ihre Folgen

Die Ernte 2024 ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Meier und sein Team kämpfen mit einer extremen Feuchtigkeit, die das Befahren der Felder erschwert. Auf nassen Moorflächen ist die Ernte teilweise nur von Hand möglich. Auch Hagelschauer haben den Ertrag beeinträchtigt, da viele Beeren beschädigt wurden und somit nicht vermarktbar sind. Trotzdem schätzt Meier, dass die Erträge im Schnitt den Vorjahren entsprechen und das Jahr insgesamt als „durchschnittlich“ zu bewerten ist.

Vorbereitung auf die Zukunft

Die Vorkehrungen für wechselhafte Wetterbedingungen sind mittlerweile eine Notwendigkeit. Der Hof Thiermann hat Systeme zur Bewässerung wie Tropfschläuche in den Böden installiert und intensiviert die Pflege der Drainagen, um sowohl Trockenheit als auch Feuchtigkeit besser managen zu können. „Wir haben im Frühjahr schon unsere Drainagen gespült“, erklärt Meier, um die Anpassungsfähigkeit des Betriebs an klimatische Herausforderungen zu bekräftigen.

Die Rolle der Heidelbeere im Betrieb

Die Heidelbeere hat sich seit ihrer ersten Anpflanzung in den 1990er Jahren zu einer Schlüsselressource für den Hof entwickelt. Aktuell wird die Ernte der etwa 400 Hektar großen Anbaufläche über 50 Felder verteilt organisiert. Der Hof Thiermann zeigt somit nicht nur, wie wichtig die Heidelbeeren für die Wirtschaft vor Ort sind, sondern auch, wie technologische Fortschritte in der Landwirtschaft den Betrieb effizienter machen können.

Auch wenn die Maschinen die Ernte erleichtern, bleibt die Handarbeit ein unverzichtbarer Bestandteil. Produktionsleiter Leon Meier äußert, dass die „Handpflücke“ nach wie vor notwendig ist. Dennoch ist der Trend klar: Die Maschinenpflücke wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

Fazit: Heidelbeeren als Wirtschaftsfaktor

Die Heidelbeeren des Hof Thiermann stehen nicht nur für die landwirtschaftliche Produktivität in der Region, sondern reflektieren auch einen breiteren Trend zur Technisierung in der Landwirtschaft. Während sich das Unternehmen auf wechselhafte Wetterbedingungen vorbereitet, bleibt abzuwarten, wie sich die Heidelbeerernte unter den Herausforderungen des Klimawandels entwickeln wird. Die Kombination aus maschineller Effizienz und traditioneller Handarbeit könnte die Zukunft des Hofes bestimmen.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"