Diepholz

Kontroverser Anbau: Grillhütte auf dem Dorfplatz in Hüde diskutiert

Die geplante Grillhütte auf dem Dorfplatz in Hüde, die laut Verwaltung die ehrenamtlichen Helfer entlasten und das Dorfleben fördern soll, stößt bei Ratsherrn Bruno Matzke auf heftige Kritik wegen finanzieller Prioritäten und der Frage der Verantwortlichkeit, was in der Ratssitzung am 8. August 2024 für Konflikte sorgte.

Engagierte Dorfgemeinschaft wird vor Herausforderungen gestellt

Im malerischen Hüde, gelegen im Landkreis Diepholz, gibt es aktuelle hitzige Diskussionen über den geplanten Anbau einer Grillhütte am Dorfplatz. Dieser Vorschlag, der ursprünglich zur Verbesserung der Veranstaltungskultur zielen sollte, bringt nun nicht nur die Gemeinderäte, sondern auch die Bewohner in eine schwierige Lage. Der Standort der geplanten Anbaumaßnahme sorgt für geteilte Meinungen und Fragen zur finanziellen Transparenz.

Finanzielle Bedenken und Prioritäten

Der Gemeinderat sieht die Dorfentwicklung als wichtiges Anliegen für die lokale Gemeinschaft, doch nicht alle Ratsmitglieder sind mit den Prioritäten der Gemeinde einverstanden. In der Sitzung am Mittwochabend äußerte Ratsherr Bruno Matzke vehemente Bedenken gegen die Grillhütte, da er der Meinung ist, dass die finanziellen Mittel der Gemeinde besser an anderer Stelle investiert werden sollten. „Die Samtgemeinde liegt auf der Intensivstation“, erklärte Matzke und machte deutlich, dass die Gemeinde sich bereits in einer prekären finanziellen Situation befindet. Statt kurzfristiger Projekte sollten langfristige Bedürfnisse der Infrastruktur im Vordergrund stehen.

Die Vision einer Grillhütte

Die Notwendigkeit einer Grillhütte war laut Gemeindeverwaltung gestiegen, da der Cateringaufwand bei Veranstaltungen in der Vergangenheit als belastend für ehrenamtliche Helfer empfunden wurde. In den Planungen wird die Grillhütte als praktische Lösung angesehen, die den Dorfbewohnern zugutekommen könnte. Mit einem Ausmaß von 16 bis 20 Quadratmetern soll sie den Besuchern als Anlaufpunkt und den Veranstaltern als Unterstützung dienen, um die ehrenamtliche Arbeit zu entlasten.

Ein Zeichen für die Dorfgemeinschaft?

Der Rat hat in seiner Sitzung auch ein paralleles Projekt zur Errichtung einer Schutzhütte am Bruch diskutiert, das ebenfalls Teil des Dorfentwicklungsplans ist. Diese zweite Initiative könnte für das Radfahreraufkommen nach der Fertigstellung des Bürgerradwegs von Bedeutung sein und einen Treffpunkt für die Nachbarschaft bieten. Die Hütte wird als Ort gesehen, wo Gemeinschaft gepflegt werden kann, was für viele eine wichtige soziale Funktion darstellt.

Der Weg zur Realisierung

Beide Projekte könnten durch dezentrale Fördermittel unterstützt werden. Für die Grillhütte wird ein Kostenvoranschlag von rund 47.000 Euro präsentiert, während die Schutzhütte im Bruch auf etwa 28.230 Euro kommt. Mit einer Bewilligung des Förderantrags könnte die Gemeinde einen Anteil der Kosten tragen, dennoch bleibt die Frage der finanziellen Machbarkeit ungelöst. Matzkes Kritik an der Umsetzung durch die Gemeinde zeigt, dass auch die Rolle verschiedener Akteure – sei es die Gemeinde oder der Dorfverein – in der Planung neu überdacht werden sollte.

Gemeinschaft und Partizipation in der Entwicklung

Die Debatte um die Grillhütte hat das Bewusstsein für die Themen Gemeinschaft und bürgerliche Mitgestaltung in der Dorfgemeinschaft aufgeworfen. Es bleibt abzuwarten, wie die Kommunalpolitik auf die anstehenden Herausforderungen reagieren wird. Sicher ist, dass die Verhandlungen und Planungen einer starken Mitwirkung der Bürger bedürfen, um sowohl die finanziellen Hürden zu überwinden als auch die Bedürfnisse und Wünsche der Dorfgemeinschaft in Einklang zu bringen.

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