Diepholz

„Raum für Ideen: Daniel von Bothmer hinterfragt Weltbilder in Heiligenrode“

Daniel von Bothmer präsentiert am 6. September 2024 in der Künstlerstätte Heiligenrode seine bedeutende Abschlussausstellung „The Conquest of Paradise“, die zum Nachdenken über unterschiedliche Weltanschauungen anregt und dabei kontrastreiche gesellschaftspolitische Themen behandelt.

Im malerischen Heiligenrode wird die innovative Kunst des 40-jährigen Bremer Künstlers Daniel von Bothmer neu interpretiert. Seine Abschlussausstellung „The Conquest of Paradise“ verspricht, Besucher zum Nachdenken und Hinterfragen von Weltanschauungen zu bewegen. Am Freitag, den 6. September, feiert die Ausstellung ihre Vernissage, und die Kunstliebhaber dürfen gespannt sein, wie von Bothmer seinen Raum in ein eindrucksvolles Kunstwerk verwandelt.

Die Kunstwerke von Daniel von Bothmer sind in dieser Schau vielschichtig und scheinen auf den ersten Blick nicht gleich in Beziehung zueinander zu stehen. Der Künstler selbst sieht seine Installation jedoch als eine Art Gesamtkunstwerk, das sowohl verschiedene Elemente als auch verschiedene Perspektiven miteinander verknüpfen möchte. „Ich will den Raum neu denken“, erklärt er. An den Wänden des Ausstellungsraums sieht man mannshohe Ölgemälde, umrahmt von Styrodurplatten in unterschiedlichen Farben. Diese farbenfrohen Platten bieten nicht nur eine visuelle Abwechslung, sondern unterstützen auch die Aussage, dass Kunst den Betrachter auf unterschiedliche Weisen ansprechen kann.

Der Aufruf zur Reflexion

Im Zentrum der Installation stehen zwei lebensgroße Pappmaché-Figuren, die bedeutende Denker repräsentieren: Judith Butler und Jordan Peterson. Butler, eine progressive amerikanische Philosophin, steht im direkten Gegensatz zu Peterson, einem kanadischen Psychologen mit konservativen Ansichten. Diese Aufstellung fördert eine unmittelbare Diskussion über die gesellschaftlichen und philosophischen Unterschiede, die heute in der Öffentlichkeit diskutiert werden.

Die symbolträchtige Bildidee wird durch ein Ölgemälde ergänzt, das beide Figuren in der entspannten Pose auf einer Bank zeigt, während sie den Sonnenuntergang betrachten. Umrahmt wird das Werk von der provokanten Textzeile: „Im Sonnenuntergang Judith Butler sitzt auf einer Bank Hand in Hand mit Jordan Peterson.“ Hierbei hinterfragt von Bothmer die Möglichkeit der Versöhnung selbst in den entgegengesetztesten Weltanschauungen. Das Bild spricht gesellschaftliche Themen an, die nachdenklich stimmen und zum Dialog einladen.

Ein Raum, ein Bild

In einer weiteren spannenden Facette seiner Einladung zur Reflektion hat der Künstler den Eingangsbereich der Ausstellung bewusst kontrastreich gestaltet. Hier hängen Zeichnungen und Malereien von Kindern, die durch ihre Unbekümmertheit einen klaren Gegensatz zu den intensiven gesellschaftlichen Themen im Hauptausstellungsraum bieten. So schafft von Bothmer eine differenzierte Atmosphäre, die sowohl die Leichtigkeit des Kindseins als auch die Schwere vielseitiger philosophischer Gedanken vereint.

Die gesamte Ausstellung ist das Ergebnis eines zehnmonatigen Stipendiums, in dem der Künstler kontinuierlich an seinen Visionen gearbeitet hat. „Der Raum ist wie eine Leinwand“, sagt er, und wusste über drei Wochen lang intensiv zu gestalten. Dies deutet die intensive Vorarbeit an, die notwendig war, um die verschiedenen Elemente zu einem harmonischen Ganzen zu verweben. Neben der Ausstellung wird zudem ein Katalog mit dem Titel „Was soll das Ganze?“ veröffentlicht, der Texte und Bilder vergangener Werke und Lösungen zusammenfasst.

Die Türen der Künstlerstätte Heiligenrode stehen samstags von 15 bis 18 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen zwischen 11 und 18 Uhr offen, um den Besuchern die Gelegenheit zu bieten, die bemerkenswerten Werke Daniel von Bothmers zu erleben. Für den 21. September ist zudem ein Kultur-Picknick geplant, bei dem Gespräche mit den Künstlern und ein Konzert stattfinden werden. Der Künstler kann es kaum erwarten, sein Werk einem breiten Publikum zu präsentieren: „Ich freue mich, wenn Leute kommen“, so von Bothmer.

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