Ein Appell an die Gemeinschaft von Dingolfinger
In der ehemaligen Brauerei in Tunzenberg hat sich über mehr als ein Jahrzehnt eine vielfältige Künstler- und Kreativszene etabliert. Diese Location diente nicht nur als Kulturraum, sondern auch als Treffpunkt für die Bewohner des etwa 500 Einwohner zählenden Tunzenberg. Das jährliche Open-Air-Festival „Tanz am Berg“ lockt durch reine Mundpropaganda mehr als 1.000 Gäste an. Sogar das Musikduo Dicht & Ergreifend hat hier ihre musikalischen Ursprünge, da sie dort das Musikvideo zu ihrem Hit „Wandadoog“ gedreht haben.
Die Bedrohung des kreativen Zentrums
Aufgrund eines neuen Eigentümers des Geländes, einschließlich des Schlosses und der Brauerei, sehen sich die Künstlergruppe „Dichtis“ und der Verein Kulturbrauerei mit dem Verlust ihres kreativen Zentrums konfrontiert, wodurch das diesjährige „Tanz am Berg“ im August zum letzten Mal stattfinden wird. Bands haben bereits begonnen, ihre Proberäume zu räumen, was bei einem Musiker sogar zu Tränen führte, als er seinen letzten Verstärker hinaustragen musste.
Ein emotionaler Auftritt bei „Dingfest“
Die bekannte Musikgruppe aus Tunzenberg, Dicht & Ergreifend, hat das Problem auf die große Bühne gebracht. Bei „Dingfest“ in Dingolfing haben sie ihre Freunde aus Tunzenberg auf die Bühne geholt, um gemeinsam vor ihren Fans auf die drohende Schließung hinzuweisen. Sie betonen dabei die Bedeutung des kulturellen Freiraums, den ihre Freunde vor etwa zehn Jahren geschaffen haben und der zahlreiche Bands hervorgebracht hat. Die Schließung der Brauerei würde nicht nur das Ende einer Ära bedeuten, sondern auch einen Rückzugsort für Künstler, Musiker und Familien aus Tunzenberg und der Umgebung zerstören. Seit der Schließung des „Strich 8“ im Jahr 2007 gibt es im ganzen Landkreis kein vergleichbares Angebot mehr.
Ein Apell an die Gemeinschaft von Dingolfinger
Dicht & Ergreifend haben ein starkes Statement an den neuen Eigentümer Franz Ammer gerichtet und ihm vorgeworfen, mit seinen Umbauplänen die Begegnungsstätte des Orts zu gefährden. Ammer, ein Gemüsehändler und Konservenhersteller aus Plattling, reagierte auf diese Vorwürfe und wies darauf hin, dass einige der Einbauten auf dem Gelände nicht genehmigt seien.
Die Musiker und der Verein sind jedoch entschlossen, nicht aufzugeben. Auf der Bühne haben sie Bürgermeister Armin Grassinger direkt angesprochen und die Stadt Dingolfing aufgefordert, die Kulturbrauerei Tunzenberg zurückzukaufen, um ein Denkmal für Kunst und Kultur im Landkreis zu setzen. Als Zeichen ihres Engagements haben sie angekündigt, ihre Gage zu spenden.
Als der Auftritt zu Ende geht, wird ihr Hit „Wandadoog“ mit dem Video aus Tunzenberg auf der Leinwand abgespielt, und die Fans von „Dichtis“ tanzen (zumindest an diesem Abend) unbeschwert in die Nacht.
– NAG