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„Die E-Lkw-Offensive der Spedition Kruse: Ein Schritt in die grüne Zukunft“

Die Spedition Kruse aus Brunsbüttel hat am 27.07.2024 mit dem Einsatz von fünf elektrischen Lkw begonnen, um einen Beitrag zu nachhaltigem und klimaneutralem Transport zu leisten und damit eine Vorreiterrolle im Straßenverkehr einzunehmen, während sie gleichzeitig plant, ihre Infrastruktur mit einer Photovoltaikanlage auszubauen.

Stand: 27.07.2024 08:00 Uhr

Die Umstellung auf elektrische Lkw hat das Potenzial, die Logistikbranche nachhaltig zu revolutionieren. Die Spedition Kruse aus Brunsbüttel geht mit gutem Beispiel voran und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

von Carsten Rauterberg

Nachhaltige Mobilität im Fokus

Die Spedition Friedrich A. Kruse jun. aus Dithmarschen hat vor kurzem bedeutende Fortschritte auf dem Weg zu einer klimaneutralen Logistik gemacht. Mit der Anschaffung von fünf elektrischen Lkw, von denen bereits drei im Einsatz sind, setzt das Unternehmen ein Zeichen für die Förderung von E-Mobilität im Transportwesen. Geschäftsführer Friedrich Kruse betont: „Unser Unternehmen hat schon immer alternative Antriebstechnologien in Betracht gezogen. Nach LNG-gesteuerten Lkw ist der E-Lkw der nächste Schritt für uns.“

Klimaneutralität und CO2-Einsparungen

Ein entscheidender Vorteil der elektrischen Lkw besteht darin, dass sie die CO2-Emissionen drastisch reduzieren können. Laut eigenen Angaben der Spedition Kruse könnte der Einsatz der fünf E-Lkw jährlich bis zu 860.000 kg CO2 im Vergleich zu herkömmlichen Diesel-Lkw einsparen. Diese Einsparungen sind nicht nur relevant für das Unternehmen selbst, sondern auch für die Umwelt und die Gemeinschaft, in der die Spedition tätig ist. Der Einsatz von E-Lkw trägt außerdem zur Reduzierung von Lärm und Feinstaub bei, was für Anwohner von großer Bedeutung ist.

Partnerschaft mit Stadtwerken

Die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Brunsbüttel spielt eine zentrale Rolle in der E-Mobilitäts-Strategie der Spedition. Auf dem Betriebsgelände befinden sich bereits zwei 400 kW-Ladesäulen, die es ermöglichen, zwei Lkw gleichzeitig zu betanken. Kruse plant zudem den Bau einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 1,6 MW, die das gesamte Firmengelände sowie die Ladesäulen mit nachhaltigem Solarstrom versorgen soll.

Erfahrungen der Fahrer

Die Umstellung auf elektrische Lkw bringt auch Veränderungen für die Fahrer mit sich. Jolick Tiedemann und Holger Albinus teilen ihre Erfahrungen mit den neuen E-Lkw. Während Tiedemann die technische Neuerung positiv aufnimmt, beschreibt Albinus, dass die Umstellung anfangs gewöhnungsbedürftig war. „Der E-Lkw ist in allem komfortabler, er ist leiser und das Fahren ist angenehmer“, so Albinus.

Markttrends und Herausforderungen

Die positive Bilanz von Kruse steht im Kontrast zu den allgemeinen Marktbedingungen für E-Lkw in Schleswig-Holstein. Laut dem Logistik-Verband Schleswig-Holstein stellen nur ein bis zwei Prozent der Lkw einen alternativen Antrieb ein. Geschäftsführer Thomas Rackow weist darauf hin, dass der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur zu langsam vorankomme. Insbesondere kleinere Betriebe müssten oft auf solche Innovationen verzichten, da die erforderlichen Investitionen in elektrische Fahrzeuge und Infrastruktur eine große finanzielle Hürde darstellen.

Kooperationen für eine nachhaltige Zukunft

Die Spedition Kruse ist nicht alleine in ihrem Vorhaben. Der Kunde Jungheinrich Gabelstapler in Norderstedt profitiert ebenfalls von den umweltfreundlichen Transporten. Projektleiter Nils Sander hält die Umsetzung von E-Lkw für notwendig, um die Klimaziele seines Unternehmens zu erreichen. Gemeinsam ziehen sie an einem Strang, um die Logistik nachhaltig zu gestalten und den eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

Zukunftsperspektiven

Die Bedeutung des Ausbaus der E-Mobilität im Transportsektor wird auch von Experten des Fraunhofer Instituts unterstrichen. Sie empfehlen, dass bis 2030 15 Prozent der Lkw in Europa batteriebetrieben sein sollten. Damit diese Transformation gelingt, sind jedoch sowohl der Ausbau der Schnellladestationen als auch Fördermaßnahmen von der Politik unerlässlich. Nur so können auch kleinere Unternehmen in die E-Mobilitätsstrategie integriert werden.

Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung

Die frühen Erfolge der Spedition Kruse sind ein positives Signal für die Branche. Mit den neuen E-Lkw zeigt sie, wie sich nachhaltige Mobilität in der Logistik umsetzen lässt. Es bleibt abzuwarten, ob der Weg der Spedition auch andere Unternehmen motivieren kann, ähnliche Schritte in Richtung Klimaschutz zu unternehmen.

NAG

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