Eine anhaltende Hitzewelle hat den Kreis Donau-Ries erreicht, und nicht nur Menschen kämpfen mit den hohen Temperaturen. Während viele von uns auf Klimaanlagen und Ventilatoren zurückgreifen, sind Tiere gezwungen, ihre eigenen Methoden zu finden, um der Hitze zu entkommen. Der Jagdverband Donauwörth, vertreten durch Albert Reiner und Robert Oberfrank, hat wertvolle Einblicke in das Verhalten von Wildtieren gegeben, die sich an die extreme Hitze anpassen müssen.
Wie Tiere ihre Körpertemperatur regulieren
Eine interessante Methode, die von verschiedenen Tierarten zur Abkühlung genutzt wird, ist das Hecheln. Hunde, Füchse, Wölfe und sogar viele Vogelarten sind oft beim Hecheln zu beobachten. Dies geschieht durch schnelles Aus- und Einatmen, wobei die Zunge hinausgekratzt wird. So entsteht ein Luftzug, der die Feuchtigkeit auf der Zunge tatsächlich schneller verdampfen lässt, was eine kühlende Wirkung hat.
Feldhasen gehen noch einen Schritt weiter: Sie pumpen mehr Blut in ihre langen Ohren, ähnlich wie Elefanten. Diese Methode erlaubt es ihnen, überschüssige Wärme schneller an die Umwelt abzugeben. Auch das Belecken ihres Fells trägt zur Kühlung bei, indem es die Verdunstung von Feuchtigkeit fördert.
Natürliche Abkühlungsorte in der Natur
Um den hohen Temperaturen zu entkommen, suchen viele Tiere schattige Plätze auf. Füchse, Dachse und Kaninchen ziehen es vor, sich in ihren kühlen, unterirdischen Bauten aufzuhalten, wo die frische und feuchte Erde eine willkommene Abkühlung bietet. Somit können sie energisch bleiben, ohne unnötige Wärme zu erzeugen.
Vögel hingegen finden oft Erleichterung im Wasser. Für viele von ihnen ist ein kühles Bad eine bevorzugte Methode, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Sie können durch ein kaltes Fußbad und durch das Aufplustern ihres Gefieders, welches die Luftzirkulation verbessert, effektiv für Erfrischung sorgen. Besonders einfallsreich ist der Storch: Er nutzt flüssigen Kot als eine Form des Sonnenschutzes, dessen Verdunstung ebenfalls kühlend wirkt.
Bedarf an Wasser während der Hitze
Der Wasserbedarf von Tieren variiert naturgemäß je nach Temperatur, Nahrung und Aktivitätsgrad. Albert Reiner erklärt, dass ein ausgewachsenes Wildtier, wie ein Feldhase, während des heißen Sommertages etwa einen Viertelliter Wasser benötigt. Besonders junge Tiere sind auf eine höhere Wasseraufnahme angewiesen. Interessanterweise können Wildtiere jedoch einen Teil ihres Flüssigkeitsbedarfs über frisches Grünfutter oder den morgendlichen Tau decken.
Die Hitzewelle hat die Tierwelt vor Herausforderungen gestellt, aber sie zeigt auch, wie anpassungsfähig und einfallsreich Tiere im Kreis Donau-Ries sein können. Ihre Überlebensstrategien erinnern uns daran, dass auch in extremen Bedingungen Natur und Tierwelt zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen.
– NAG