Bäckerinnung Nordschwaben: Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Bäckerinnung Nordschwaben steht vor bedeutenden Herausforderungen, die sowohl die aktuellen Betriebsergebnisse als auch die zukünftige Entwicklung der handwerklichen Bäckereien betreffen. Obermeister Rupert Diethei äußerte sich besorgt über die Situation der Branche und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Um dieser Thematik Rechnung zu tragen, hat die Innung in letzter Zeit verschiedene Maßnahmen ergriffen und innovative Programme zur Unterstützung ihrer Mitglieder ins Leben gerufen.
Öffentliche Stollenprüfung schafft Gemeinschaftsbindung
Ein Highlight der Bäckerinnung wird die öffentliche Stollenprüfung sein, die im November in Nördlingen stattfinden wird. Bürgerinnen und Bürger können dabei die Prüfungen hautnah miterleben. Andreas Haußer, stellvertretender Obermeister, betonte die Möglichkeit für die Gäste, aktiv teilzunehmen, indem sie selbst Stollen einreichen können. Diese Initiative verfolgt nicht nur das Ziel, das Handwerk in der Region zu fördern, sondern auch die Gemeinschaft enger zusammenzubringen. Bei dieser Veranstaltung wird Glühwein angeboten, um die festliche Atmosphäre zu unterstreichen.
Anpassung an steigende Kosten ist unerlässlich
In den letzten Monaten haben die steigenden Energiepreise und Materialkosten gravierende Auswirkungen auf die Gewinnmargen der Bäcker gehabt. Geschäftsführerdem Landesinnungsverbands, Stephan Kopp, stellt fest, dass auch der Wettbewerb durch Discounter, die Backstationen bieten, eine Bedrohung für die handwerklichen Bäckereien darstellt. Während die Umsätze leicht gestiegen sind, können diese positiven Entwicklungen aufgrund der steigenden Kosten schnell ins Negative umschlagen. Kopp sprach sich für eine stärkere Unterstützung der Betriebe durch politische Maßnahmen und Beratungsangebote aus.
Nachwuchsförderung: Ausbildung als Schlüssel zur Zukunft
Ein zentraler Punkt der aktuellen Diskussion in der Bäckerinnung ist der Fachkräftemangel. Um diesem entgegenzuwirken, wurde eine Kooperation mit einer Agentur ins Leben gerufen, die gut deutschsprechende junge Menschen aus Ländern wie Vietnam und Marokko für eine Ausbildung in Deutschland gewinnen möchte. Diese Initiative könnte entscheidend sein, um den Nachwuchs im Bäckerhandwerk zu sichern und damit die Zukunft der Branche zu gestalten.
Bildung und Weiterbildung im Fokus der Innung
Bei der letzten Mitgliederversammlung der Bäckerinnung wurde auch über die Bildungsangebote und Weiterentwicklungen innerhalb der Branche diskutiert. Diethei berichtete über die vergangenen Aktivitäten der Innung und die Bedeutung der Freisprechfeier für die neuen Bäckerinnen und Bäcker im Juli 2023, bei der auch goldene Meisterbriefe verliehen wurden. Die Innung spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung qualifizierter Fachkräfte und der Tradition des Bäckerhandwerks.
Zusammenarbeit ist der Schlüssel
Abschließend ermutigte Christoph Schweyer, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Nordschwaben, die Innungsmitglieder, weiterhin gemeinschaftlich und verantwortungsbewusst zu arbeiten. Eine solide Haushaltsführung ist für die Innung ebenso wichtig wie die politische Arbeit und die Unterstützung der Mitglieder in schwierigen Zeiten. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Bäckerinnung auf die Herausforderungen anpassen und gleichzeitig ihre wertvollen Traditionen bewahren kann.
