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Dortmunds „Hofius“ beendet nach 40 Jahren nachhaltige Modeproduktion

Der Dortmunder Modehändler „Hofius“ beendet nach 40 Jahren seine Produktion aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten und Kritik an der Fast-Fashion-Industrie, während die Geschäfte in der Innenstadt weiterhin geöffnet bleiben.

Der Einzelhandel in der Dortmunder Innenstadt steht vor einem Wandel, der keine guten Nachrichten mit sich bringt. Nach jahrzehntelangem Bestehen gibt der Traditionsmodebetrieb „Hofius“ bekannt, dass er seine Produktion einstellen wird. Dies geschieht im Rahmen einer weiter wachsenden Problematik für lokale Geschäfte. Der Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit, den das Unternehmen über die Jahre gelebt hat, scheint den Herausforderungen des Marktes nicht mehr standzuhalten.

Bereits im August musste ein weiterer prominenter Händler, der „Van Laack“-Store, sein Geschäft aufgeben. Im September folgt nun die Bekanntgabe von „Hofius“, die seit 40 Jahren in Dortmund tätig sind. Insbesondere die Spezialisierung auf nachhaltige Kleidung hebt die Tragik dieser Schließung hervor, da zahlreiche Einzelhändler aufgrund steigender Herausforderungen und einer sinkenden Nachfrage schließen mussten.

Emotionale Abschiedsbotschaft im Internet

Auf ihrer Website hinterlassen die Betreiberinnen, Lena und Nora Dümer, eine emotional bewegende Nachricht. „Voller Vorfreude sind wir ins Jahr 2024 gestartet. Wir wollten mit Ihnen 40 Jahre Mode von Hofius feiern“, heißt es dort. Diese frohen Erwartungen sind jedoch der Realität gewichen, denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich drastisch verschlechtert. Die Schließungen von umliegenden Geschäften haben dazu geführt, dass die eigene Produktion nicht mehr rentabel ist.

In einem Gespräch mit den Ruhr Nachrichten zeigen die Gründerinnen, dass ihre Entscheidungen auch auf von der Fast-Fashion-Industrie beeinflusste Marktmechanismen zurückzuführen sind. Diese Art von Mode, die auf Masse und Schnelligkeit setzt, hat dazu beigetragen, dass Inhaber geführte Geschäfte, die Wert auf Qualität legen, auf der Strecke bleiben.

Kritik an der Fast-Fashion-Industrie

Die Kritik an der Fast-Fashion-Industrie ist unübersehbar. „Viel zu viel Kleidung wird weggeworfen“, sagt Lena Dümer und spricht damit ein ernstes Problem in der Modeindustrie an. Während Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der öffentlichen Diskussion vordergründig stehen, zieht die Schnelllebigkeit dieser Branche oft die negativen Folgen nach sich. „Slow-Fashion“ wird betont, was darauf hinweist, dass die beiden Schwestern sich für eine bewusste und qualitativ hochwertige Mode einsetzen möchten.

Obwohl die Produktion von „Hofius“ nun endet, bleibt die Zukunft ihrer Geschäfte ungewiss. Aktuell laufen die Läden im Kreuzviertel und Rosenviertel weiter, und auch der Online-Shop bleibt aktiv. Kunden haben die Möglichkeit, bis zum 21. September auf eine exklusive Kollektion von Hosen, T-Shirts, Pullovern oder Jacken zurückzugreifen. Die Familie hinter dem Betrieb zeigt sich trotz des Schocks optimistisch: „Wir gehen jetzt einen Schritt nach dem anderen. Manchmal schließt sich ja auch eine Tür und eine andere geht auf.“ Diese Hoffnung auf mögliche neue Chancen könnte den emotionalen Abschied von einer lange Tradition etwas mildern.

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