Im beschaulichen Wellinghofen bei Dortmund öffnete jetzt eine neue Tür für langzeit-obdachlose Frauen – die „Pension Plus“! Ein historisches Pfarrhaus hat sich in einen Ort der Hoffnung verwandelt, der acht starken Frauen eine neue Perspektive bietet. Wie eine Lebensader sorgt dieses Neubauprojekt dafür, dass psychisch erkrankte Frauen einen ruhigen Platz finden, um endlich wieder durchzuatmen.
Mit Unterstützung der evangelischen Kirchengemeinde, dem Landesverband Westfalen-Lippe sowie rund um die Uhr engagierten Helfer:innen wurde ein beeindruckendes Unterfangen Realität. Hier, auf drei Etagen, erwarten die Bewohnerinnen einladende Einzelzimmer, eine Gemeinschaftsküche, ein gemütlicher Aufenthaltsraum und ein großer Garten – alles, was das Herz begehrt!
Ein wichtiges Projekt für langzeit-obdachlose Frauen
Doch was bedeutet „langzeit-obdachlos“? In diesem Fall sind es Frauen, die seit mindestens einem Jahr auf der Straße leben. Die Zugangsvoraussetzung zur „Pension Plus“ ist eine Empfehlung von Einrichtungen für Obdachlose, wie etwa Organisationsstellen für Frauenübernachtungen. Aus sorgfältigen Beratungsgesprächen und sozialpsychiatrischen Bewertungen wird ohne Umschweife entschieden, welcher Frau geholfen wird.
Das Ziel? Diese beeindruckenden Damen sollen in einem maximalen Zeitraum von drei Jahren in ein selbstständiges Leben zurückgeführt werden. Aber das ist kein kalter Plan – vor Ort steht ein engagiertes Team aus Sozialarbeiter:innen und medizinischem Fachpersonal bereit, um die Frauen nach ihren individuellen Bedürfnissen zu unterstützen.
Komm-Struktur: Empowerment auf Augenhöhe
Ilda Kolenda, die entschlossene Leiterin der neuen Einrichtung, hat eine klare Vision: Die „Komm-Struktur“. Hier stehen die Frauen im Mittelpunkt! Sie dürfen entscheiden, welche Themen sie ansprechen möchten, welche Aktivitäten sie gerne ausprobieren wollen und wann sie sich einbringen möchten. “Wir möchten obdachlosen Personen auf Augenhöhe begegnen”, betont Kolenda im Gespräch mit dem Nordstadtblogger.
Dieser innovative Ansatz ist besonders wichtig, denn viele Frauen stehen der Hilfe anfangs skeptisch gegenüber. Kolenda erklärt, dass es darum geht, eine vertrauensvolle Bindung aufzubauen, ohne die Frauen zu bevormunden. Ein kluger Schritt, da die Akzeptanz und das Verständnis in dieser sensiblen Gruppe nichts als goldwert sind!
Der Plan? In drei Jahren sollen die Frauen die Fähigkeiten erlernen, ein selbstständiges Leben zu führen und, falls nötig, weitere Hilfsangebote in Anspruch nehmen zu können. Dies ist der Schlüssel zu einem Neuanfang und einer erneuten Rückkehr in die Gesellschaft. Kolenda dachte bereits laut darüber nach, ob dieses Programm langfristig auf Lebenszeit ausgeweitet werden könnte – doch das bleibt vorerst ein Wunschtraum.
Die „Pension Plus“ in Wellinghofen ist mehr als nur ein Schutzraum. Sie symbolisiert den unermüdlichen Kampf um Selbstbestimmung und Lebensqualität für Frauen, die viel durchgemacht haben. Marei Thiele | Nordstadtblogger