Ein neues Gesetz, das den Umgang mit Überweisungen revolutionieren soll, tritt bald in Kraft und betrifft alle Bankkunden in Europa. Dieses neue Regelwerk könnte eine signifikante Erleichterung für Verbraucher darstellen, die oft auf zeitnahe Geldtransfers angewiesen sind, sei es zur Zahlung von Miete oder Rechnungen.
In Dortmund, einer Stadt mit einer lebendigen Wirtschaft, werden täglich zahlreiche Überweisungen getätigt. Kunden verwenden dafür meist die „Standard“-Option, bei der Geldtransfers innerhalb eines Werktages auf dem Zielkonto eingehen. Kommt jedoch ein Feiertag oder ein Wochenende dazwischen, kann es zu Verzögerungen kommen – nicht ideal für dringende Zahlungen.
Die Problematik der verzögerten Überweisungen
Oftmals dauern solche Überweisungen bis zu drei bis vier Tage, was für viele Bankkunden frustrierend sein kann. Kinder- oder Arbeitslosengeldzahlungen werden dadurch häufig aufgeschoben. Im Gegensatz dazu bieten einige Banken bereits die Möglichkeit der sogenannten Echtzeit-Überweisung an, bei der das Geld umgehend beim Empfänger eingeht. Doch viele Banken verlangen dafür zusätzliche Gebühren, die für regelmäßige Nutzer ein erheblicher Posten werden können. Zum Beispiel berechnet die Commerzbank derzeit 1,50 Euro für jede dieser Transaktionen.
Mit dem kommenden Gesetz aus dem EU-Parlament werden diese zusätzlichen Kosten wegfallen. Zukünftig müssen alle europäischen Banken die Echtzeit-Überweisung ohne Extragebühren anbieten. Dies bedeutet eine erhebliche Einsparung für Endkunden, die diese Dienstleistung regelmäßig in Anspruch nehmen.
Das Ziel dieses Gesetzes ist es, sicherzustellen, dass Geldtransfers sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen reibungslos und schnell ablaufen. Der Prozess soll so vereinfacht werden, dass das Geld in weniger als zehn Sekunden beim Empfänger ankommt, unabhängig davon, ob es sich um einen Werktag oder ein Wochenende handelt.
Das Zeitfenster für die Umsetzung
Das neue Gesetz, das 20 Tage nach seiner Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft tritt, gibt Zahlungsdienstleistern im Euro-Währungsgebiet eine Frist von neun Monaten, um die Entgegennahme von Euro-Sofortüberweisungen anzubieten. Für die Versendung dieser Überweisungen haben die Banken insgesamt 18 Monate Zeit. Somit wird erwartet, dass Bankkunden bis Mitte 2025 auf ein umfassendes Angebot an Echtzeit-Überweisungen zugreifen können. Dieser Standard wird in allen 27 EU-Staaten sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein gelten.
Die bevorstehenden Änderungen sind nicht nur ein Gewinn für die Bankkunden, sondern auch ein Zeichen für die fortschreitende Digitalisierung und Effizienz im Finanzsektor. Sie zeigen, wie wichtig zeitnahe Transaktionen in der heutigen schnelllebigen Welt sind und könnten das gesamte Kundenerlebnis im Banking nachhaltig verbessern.