Dresden

Dresden: Apotheker protestieren gegen Reformpläne – Köpping verspricht Unterstützung

In Dresden protestierten heute Apothekenteams gegen die geplanten Reformen der Bundesregierung, während Gesundheitsministerin Petra Köpping vor Ort betonte, dass die flächendeckende Arzneimittelversorgung essentielle Daseinsvorsorge ist und drängte zu offenen Diskussionen über die Zukunft der Apotheken, um die Versorgungsqualität zu sichern.

In Dresden fanden heute Proteste statt, bei denen sich Apothekerteams gegen die neuen Reformpläne der Bundesregierung zur Apothekerlandschaft aussprachen. Unter den Demonstrierenden war auch die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping, die sich dazu entschloss, den Apothekenteams ihre Unterstützung zu demonstrieren.

Köpping nutzte die Gelegenheit, um auf die Herausforderungen hinzuweisen, vor denen die Apothekerschaft steht. „Mir ist es wichtig, heute in Dresden zu den Apothekenteams zu sprechen. Es sind durchaus stürmische Zeiten für den Berufsstand“, äußerste sie sich und zeigte Verständnis für die Sorgen der Protestierenden. Gleichzeitig appellierte sie an alle Beteiligten, einen offen Dialog über die umstrittenen Maßnahmen zu führen, denn die Zukunft der öffentlichen Apotheken ist für sie von zentraler Bedeutung.

Die Rolle der Apotheken im Gesundheitssystem

Die Gesundheitspolitikerin betonte die essenzielle Rolle der Apotheken für die allgemeine Gesundheitsversorgung und bezeichnete die flächendeckende Arzneimittelversorgung als Teil der Daseinsvorsorge. „Apotheken haben eine wichtige Lotsenfunktion in unserem Gesundheitssystem“, stellte Köpping klar. Die Apothekerinnen und Apotheker sind demnach nicht nur für die Abgabe von Medikamenten zuständig, sondern auch für die umfassende und verständliche Beratung ihrer Kunden. Der direkte Kontakt zwischen Apotheker und Kunde sei ihrer Meinung nach entscheidend, um die richtige Anwendung und Sicherheit der Medikamente zu gewährleisten.

Diese Ansicht wurde auch durch die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger untermauert, da das Vertrauen in die lokale Apotheke eine fundamentale Rolle für den Therapieerfolg spielt. „Apotheken sind noch viel mehr als eine reine Medikamentenausgabe. Sie fungieren besonders in ländlichen Regionen als Kommunikationszentren“, fügte sie hinzu.

Ein zentraler Punkt der Kritik von Köpping war die Idee von sogenannten „Apotheken light“. Sie wies darauf hin, dass diese Konzepte die Versorgungskapazitäten und -qualität der Menschen gefährden. „Es muss ständig ein Apotheker oder Apothekerin vor Ort sein“, unterstrich sie und zeigte sich mit der Sächsischen Apothekerkammer und dem Apothekerverband einig, dass gerade die Stärkung der lokalen Apotheken Priorität hat.

Aufruf zur Zusammenarbeit

Ein weiteres zentrales Anliegen der Ministerin ist die Ausbildung der angehenden Pharmazeuten. „Ich setze mich auch weiterhin für einen Ausbau der Studienplatzkapazitäten ein“, versicherte sie und dankte den Apotheken für ihren unermüdlichen Einsatz für das Wohl der Patienten.

Besonders die Forderungen der Apotheker nach höheren Honoraren sind angesichts der sich zuspitzenden Inflation und der steigenden Energiekosten verständlich. Köpping bat die Apotheker, ihre Sorgen und Vorschläge offen zu kommunizieren: „Das Sozialministerium ist offen für Anregungen. An den vielen dicken Brettern müssen wir jedoch weiter bohren. Am besten natürlich zusammen!“, so der abschließende Appell.

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