Ein bisher unbekanntes Juwel gefunden: Caspar David Friedrichs „Karlsruher Skizzenbuch“
Die Museen haben sich ein bisher kaum bekanntes Kleinod gesichert, das die Studienzeichnungen von Caspar David Friedrich aus der Umgebung Dresdens zwischen April und Juni 1804 enthält. Dieses „Karlsruher Skizzenbuch“ ist von herausragender künstlerischer und kunsthistorischer Bedeutung, da es Einblicke in Friedrichs Arbeitsweise ermöglicht und vielfältige Bezüge zu seinen Gemälden und Zeichnungen herstellt. Es war für den Künstler sein persönlichstes künstlerisches Zeugnis und diente ihm zeitlebens als Inspirationsquelle.
Das kleine „Karlsruher Skizzenbuch“ (18,4 × 11,8 cm) mit nur 33 genutzten Seiten war die Grundlage für einige der bedeutendsten Werke des Künstlers, die als Schlüsselwerke der deutschen Romantik gelten. Unter anderem zählen dazu die „Abtei im Eichwald“ und die „Wallfahrt bei Sonnenuntergang“. Es ist von besonderem Interesse, dass viele der Studienzeichnungen im Skizzenbuch direkte Bezugnahmen auf Friedrichs bekannteste Werke wie das „Hünengrab im Schnee“ und „Das Große Gehege“ darstellen.
Von einst über 20 Skizzenbüchern des Künstlers sind heute nur noch sechs erhalten. Vier davon befinden sich im Nationalmuseum in Oslo, während das einzige bislang in deutschem Besitz befindliche Skizzenbuch im Kupferstich-Kabinett Dresden untergebracht ist. Mit der neuesten Sicherung des bisher im Privatbesitz befindlichen Skizzenbuches ermöglichen die Museen nun der Öffentlichkeit einen einzigartigen Einblick in das Schaffen von Caspar David Friedrich.
– NAG