Dresden ist Schauplatz eines ernsten und bedeutenden Anliegens im Rahmen der Suizidprävention. Im Freistaat Sachsen, einem Bundesland, das bundesweit die höchste Suizidrate verzeichnet, wird am 15. September 2024 ein ökumenischer Gedenkgottesdienst stattfinden. Die Zahlen sind alarmierend: Im Jahr 2022 nahmen 701 Menschen in Sachsen, darunter 75 % Männer, sich das Leben. Dies stellt den höchsten Wert seit 2008 dar und die Tendenz zeigt seit vier Jahren einen kontinuierlichen Anstieg. Diese Entwicklungen sind nicht nur eine statistische Zahl; jeder dieser Suizide hat Auswirkungen auf Familien, Freunde und die Gesellschaft.
Der Gedenkgottesdienst, der am Sonntag um 10:45 Uhr in der katholischen Kirche St. Martin stattfinden wird, ist eine wichtige Veranstaltung, um denjenigen zu gedenken, die diesen tragischen Ausweg gewählt haben. Initiatoren des Gottesdienstes sind unter anderem das Werner-Felber-Institut für Suizidprävention und interdisziplinäre Forschung im Gesundheitswesen e.V., AGUS e.V. – Gruppe Dresden, sowie der Caritasverband für Dresden e.V. und andere Organisationen. Diese Zusammenarbeit zeigt, wie wichtig es ist, diese Thematik gemeinsam zu behandeln und auf die Bedürfnisse der Betroffenen einzugehen.
Eine bedeutsame Aktion zur Sensibilisierung
Vor dem Gottesdienst wird eine bemerkenswerte Aktion am Militärhistorischen Museum organisiert. Dort werden 513 T-Shirts ausgelegt, um auf die hohe Anzahl der durch Suizid verstorbenen Männer in Sachsen aufmerksam zu machen. Diese symbolische Geste soll die Öffentlichkeit sensibilisieren und das Bewusstsein für das Thema Suizidprävention stärken. Die Teilnahme an dieser Aktion beginnt bereits um 10 Uhr, und alle Interessierten sind herzlich eingeladen, ein Teil dieser wichtigen Initiative zu werden.
Besonders bemerkenswert ist der Fokus des diesjährigen Gedenkens auf die Männer, die in auffallend hohem Maße von Suizid betroffen sind. Die Wahl des Themas geht auf die Beobachtung zurück, dass Männer in dieser Problematik häufig nicht die nötige Unterstützung erhalten und oft weniger über ihre Gefühle sprechen. Der Gottesdienst und die damit verbundenen Aktionen bieten einen Raum, um über diese Herausforderungen zu sprechen und Hilfe anzubieten.
Die Adresse des Gedenkgottesdienstes lautet: Katholische Kirche St. Martin, Stauffenbergallee 9G, 01099 Dresden. Auch die Kontaktperson für weiterführende Informationen ist sehr engagiert: Christiane Felsenstein, die für die Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit des Werner-Felber-Instituts zuständig ist, steht für Anfragen zur Verfügung. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Netzwerke zu schaffen und Informationen zu verbreiten.
In einem Zusammenhang, wo die Zahlen sprechen und die Einsamkeit vieler Menschen sichtbar wird, ist es von großer Bedeutung, dass solche Veranstaltungen nicht nur stattfinden, sondern auch von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Der ökumenische Gedenkgottesdienst ist ein Schritt in die richtige Richtung, um über Suizid und die damit verbundenen Themen offen zu reden und gemeinsam Lösungen zu finden.