Die Sportgemeinschaft Dynamo Dresden hat einen bedeutenden Schritt in ihrer Geschichte gemacht, indem sie erstmals ein Frauenteam im Pflichtspiel antreten ließ. Dieses historische Ereignis fand am 11. August 2024 statt, als die Dynamo-Damen im Sachsenpokal gegen die Titelfavoriten des Chemnitzer FC spielten. Die Umsetzung dieser neuen Initiative ist nicht nur ein Fortschritt für den Verein, sondern auch ein Meilenstein für den Frauenfußball in der Region.
Die Wurzeln des Vereins liegen in der Gründung von Dynamo, die in der Vergangenheit ein Mehrspartenverein war, in dem 23 verschiedene Sportarten betrieben wurden. Unter diesen Sportarten fand sich auch das Frauenhandballteam, das im Ostragehege trainierte. Von diesen frühen Anfängen berichtete einst die Sportjournalistin Maria-Louise Birnbach. In den 1960er Jahren jedoch wurden die meisten Abteilungen ausgegliedert, was zu einer Fokussierung auf den Herrenfußball führte.
Der Weg zur Gründung des Frauenteams
Ein entscheidender Wendepunkt kam mit der Mitgliederversammlung 2023, bei der eine Satzungsänderung beschlossen wurde. Diese Änderung ermögliche es, sowohl ein Damen- als auch ein eFussball-Team unter dem Banner der Sportgemeinschaft antreten zu lassen. Dies stellte sicher, dass die SGD nicht nur im Herren-, sondern auch im Frauenfußball eine Rolle spielen konnte. Nach einer akribischen Vorbereitung und einem umfangreichen Auswahlverfahren war das Trainerteam bereit, zusammen mit einer 16 Spielerinnen umfassenden Mannschaft in die neue Saison 2024/25 zu starten.
Der historische Moment wurde durch die Teilnahme von etwa 330 Fans in der AOK PLUS Walter-Fritzsch-Akademie umrahmt, die das erste Pflichtspiel des Frauenteams gebührend feierten. Auch wenn das Team von Trainer René Müller am Ende mit 0:4 unterlag, ließ sich das Potenzial der Spielerinnen bereits erkennen. Während die Frauen normalerweise in der Kreisoberliga antreten und auf Kleinfeld spielen, gab die Pokalrunde die Möglichkeit, im Großfeld zu spielen, was den Ehrgeiz und die Sichtbarkeit des Frauenteams erhöhte.
Ein vielversprechender Start
Obwohl die Niederlage gegen den Chemnitzer FC, der als Favorit ins Spiel ging, schmerzhaft war, ist der Gedanke an die Zukunft des Teams ermutigend. Der Verein träumt nun nicht mehr ausschließlich in Bezug auf die Herrenmannschaft, sondern auch in Bezug auf die Damen, die sich bewerben, auf größeren Bühnen zu glänzen. Die Vision einer erfolgreichen Frauenmannschaft, die möglicherweise in einigen Jahren in Amsterdam bejubelt wird, ist nun ein ernsthaftes Ziel.
Während die Sportgemeinschaft in der Vergangenheit von einem klaren Fokus auf den Männerfußball geprägt war, zeigt die Einführung des Frauenteams, dass Dynamo Dresden bereit ist, die Herausforderungen und Chancen im Frauenfußball anzunehmen. Der Weg mag noch lang sein, doch die ersten Schritte sind vielversprechend und lassen auf eine aufregende Zukunft hoffen.