Gedenkstätte Zeithain und die kulturelle Erinnerung
Das Projekt des Geschichte und Naturlehrpfads am Ehrenhain Zeithain-Gedenkstätten sorgt für Aufsehen, da widersprüchliche Aussagen über dessen Zukunft die Gemüter erregen. Während SPD-Politiker Frank Richter besorgt darüber ist, dass die zugesagten 500.000 Euro für andere Projekte verwendet wurden, betont Markus Pieper, Geschäftsführer der Sächsischen Gedenkstätten-Stiftung, dass der Lernpfad nicht beendet wird und von großer kultureller Bedeutung ist.
Das Gedenkstättenprojekt und die Verzögerungen
Laut der Stiftung kam es zu Verzögerungen in der Projektumsetzung, was eine rechtzeitige Fertigstellung bis zum Fristende 2025 unmöglich macht. Dies bedauert die Stiftung, bedeutet jedoch nicht das Ende des Projekts. Der Lernpfad muss nun mit eigenen Mitteln und gegebenenfalls in alternativer Form realisiert werden.
Die Geschichte des Ehrenhain Zeithain-Gedenkstätten
Die Gedenkstätte in Zeithain bei Riesa erinnert an die Opfer des Wehrmacht-Kriegsgefangenenlagers zwischen 1941 und 1945. Neben sowjetischen Gefangenen starben auch Italiener, Serben, Briten, Franzosen und Polen aufgrund schlechter Bedingungen im Lager. Etwa 25.000 bis 30.000 sowjetische Gefangene und über 900 Gefangene aus anderen Ländern fanden hier ihren Tod.
Die Opfer des Lagers sind auf vier Friedhöfen in der Nähe begraben. Die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers wird in einer Ausstellung präsentiert, und am 23. April jedes Jahres kommen Menschen aus verschiedenen Ländern zusammen, um der Opfer zu gedenken.
Ein umstrittenes Projekt der Erinnerungskultur
Die Kontroverse um die Finanzierung des Geschichte und Naturlehrpfads verdeutlicht die Bedeutung kultureller Erinnerungsarbeit. Der Lernpfad hätte die Erinnerung auf eine neue Ebene gehoben und den Opfern angemessen Anerkennung verschafft. Trotz der Hindernisse bleibt die Gedenkstätte ein zentraler Ort der Erinnerungskultur, der die Geschichte des Leids und des Unrechts nicht in Vergessenheit geraten lässt.
– NAG