Die Renaissance des Klöppelns in Klotzsche: Gemeinschaft und Handwerkskunst im Fokus
Bedeutung der Gemeinschaft
Kunsthandwerk wie Klöppeln fördert nicht nur die individuelle Kreativität, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl. Jochen Simon, ein Ingenieur aus Dresden, hat zusammen mit einer Gruppe von engagierten Klöpplerinnen regelmäßig die Möglichkeit, ihre Leidenschaft für das Klöppeln im Begegnungs- und Beratungszentrum der Volkssolidarität auf der Langebrücker Straße 4 auszuleben. Diese Treffen sind nicht nur eine Gelegenheit, die Fingerfertigkeit zu schulen, sondern auch, um soziale Bindungen zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen.
Hintergrund und Ursprung des Klöppelns
Das Klöppeln hat seine Wurzeln in der Geschichte der Textilkunst. Ursprünglich wurde es vor allem von Frauen praktiziert, doch auch Männer wie Jochen Simon brechen mit dem klassischen Bild. Die Tradition des Klöppelns geht weit über die Erzgebirgen hinaus und findet sich in verschiedenen Kulturen, angefangen von Italien bis hin zu Belgien. Diese Kunstform kennt keine Geschlechtergrenzen und hat auch in ökonomisch schwierigen Zeiten, wie dem Bergbau, an Bedeutung gewonnen. Hier wurden Klöppelarbeiten als Ergänzung zum Einkommen genutzt.
Die persönliche Geschichte von Jochen Simon
Jochen Simon, 68 Jahre alt, begann erst in späteren Jahren mit dem Klöppeln. Was als ungenutztes Geschenk für seine Frau begann, entwickelte sich zu einer echten Leidenschaft. Nach einem einjährigen Selbststudium fand er den Weg zu Gisela Hengst, die ihm half, seine Fähigkeiten weiter zu vertiefen. Seine Motivation, eine große Klöppelarbeit, die einem Mandala ähnelt, zu schaffen, resultierte aus einem vier Jahrzehnte alten Traum. Der Ingenieur in ihm war begeistert von der kreativen Herausforderung, die mit diesem handwerklichen Prozess verbunden ist.
Körperliche und psychische Vorteile des Klöppelns
Klöppeln erfordert Geduld und Konzentration, bietet jedoch auch eine entspannende Auszeit vom hektischen Alltag. Während die Klöpplerinnen und Jochen Simon an ihren Arbeiten sägen, können die Gedanken frei schweifen. Diese meditative Tätigkeit bringt nicht nur Herausforderungen in der Gestaltung mit sich, sondern sorgt auch dafür, dass man den Geist zur Ruhe kommen lässt. Das kommt nicht nur der individuellen Entspannung zugute, sondern fördert auch die Teamarbeit und den Austausch innerhalb der Gruppe.
Die Klotzscher Klöppelgruppe trifft sich jeden Dienstag von 15 bis 18 Uhr, um gemeinsam zu arbeiten und zu lernen. Die Motivation der Teilnehmerinnen und von Jochen Simon zeigt, dass diese traditionelle Kunstform einen festen Platz in der modernen Gesellschaft hat. Mit Unterstützung und Motivation aus der Gemeinschaft wird das Klöppeln zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung, die sowohl die Kreativität anregt als auch die sozialen Verbindungen innerhalb der Gemeinschaft stärkt.
– NAG