Die Sächsische Staatsoper Dresden hat mit frischem Wind in der Intendanz und dem Dirigentenpult die neue Spielzeit eröffnet. Am 29. August 2024 fand in der berühmten Semperoper die Premiere von Richard Wagners Oper «Der fliegende Holländer» statt, ein Werk, das die Zuschauer seit seiner Uraufführung im Jahr 1843 in den Bann zieht.
Michael Volle, der in der Titelrolle des Holländers brillierte, und die talentierte Jennifer Holloway als Senta sorgten gemeinsam mit Georg Zeppenfeld (Daland) und Christa Mayer (Mary) für eine stimmgewaltige Aufführung. Unter der musikalischen Leitung von Axel Kober erntete das Ensemble nicht nur herzlichen Applaus, sondern auch begeisterte Bravo-Rufe vom Publikum, das spürbar in die Atmosphäre der Inszenierung eintauchte.
Ein Neubeginn in der Semperoper
Die Saison eröffnet für die Sächsische Staatsoper nicht nur mit einem Highlight in der Aufführungen, sondern auch mit bedeutenden personellen Veränderungen. Die neue Intendantin Nora Schmid trat ihren Dienst an und hat bereits große Pläne für ihre erste Spielzeit. Die frühere Chefdramaturgin, die zuvor die Oper Graz geleitet hat, kündigte an, zehn Neuproduktionen in der Sparte Oper und vier neue Ballettstücke auf die Bühne zu bringen. Ihr Ziel ist es, ein breites Repertoire anzubieten, das sich vom Barock bis zur modernen Oper erstreckt, darunter auch viele unterschiedliche Genres, die von zauberhaften Märchen bis hin zu Science-Fiction reichen.
Insgesamt werden 27 Repertoirestücke auf dem Programm stehen, die für viel Freude bei den Anhängern der Semperoper sorgen sollen. Um eine Vorstellung davon zu geben, was das Publikum erwarten kann, wird bereits am 28. September die Premiere von Arrigo Boitos «Mefistofele» auf dem Spielplan stehen.
Ein Wechsel am Dirigentenpult
Ein weiterer spannender Aspekt der neuen Saison ist die Übergabe des Dirigentenstabs an Daniele Gatti, der am gleichen Abend sein Debüt als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle feierte. Gatti ist kein Unbekannter: Seine Beziehung zu diesem Orchester reicht bis ins Jahr 2000 zurück, als er erstmals auf Einladung des damaligen Chefdirigenten Giuseppe Sinopoli auftrat. Bei seinem ersten Konzert dirigierte er Arnold Schönbergs «Verklärte Nacht» und Gustav Mahlers 1. Sinfonie, was die Zuschauer auf mehrere weitere Aufführungen am Sonntag und Montag einstimmte.
Bei der Saisoneröffnung wandte sich Schmid mit einer herzlichen Ansprache an die Zuschauer und sprach von der Vorfreude des Ensembles, nach der langen Pause endlich wieder live aufzutreten. Mit einem Lächeln kommentierte sie: «Die Opern-, die Ballett- und die Konzertfreie Zeit ist endlich vorbei», und lud das Publikum ein, im Anschluss an die Aufführung zu Gesprächen im Foyer und auf den Terrassen der Semperoper zu verweilen.
Insgesamt spiegelt die neue Saison der Semperoper Dresden eine Zeit des Wandels und der Erneuerung wider. Mit einer frischen Intendanz, einem neuen Chefdirigenten und einem ambitionierten Programm nimmt das traditionsreiche Haus am Theaterplatz einen spannenden Kurs für die kommenden Monate. Die Vorfreude auf das, was da kommen mag, ist in den Herzen der Opernfans spürbar, und die Erwartungen sind hoch.