Als Sascha Risch, der 24-jährige Neuzugang von Dynamo Dresden, ankam, konnte man nicht ahnen, dass er eine bemerkenswerte und zugleich schmerzhafte Verbindung zur Klubgeschichte hat. Im Mai 2023 war er der Spielverderber, als er beim entscheidenden Match zwischen Meppen und Dresden das Spiel drehte und das 2:1 erzielte. Ein Tor, das die Dynamos in ein dunkles Kapitel katapultierte, da sie in der Folge 4:1 verloren und damit den Aufstieg in die 2. Bundesliga in den Sand setzten.
Risch selbst hat die Tragweite seines Tores im Nachhinein erkannt. „Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich mal für Dynamo spiele, hätte ich vielleicht vorbeigeschossen“, gestand er. In einem Spiel, das für die SGD als eine der schlimmsten Niederlagen seit der Wende gilt, bleibt die Erinnerung an diesen bitteren Abend haften. Der Gegner, Meppen, war bereits abgestiegen, doch die Niederlage stellte für Dresden einen enormen Rückschlag dar, aus dem die Mannschaft sich seither nicht richtig erholt hat.
Ein Neustart bei Dynamo
Die düstere Vergangenheit will Risch nun hinter sich lassen. Er plant, ab sofort Verantwortung zu übernehmen, und möchte, dass ein möglicher Siegtreffer in den nächsten Spielen die schlimmen Erinnerungen verblassen lässt. „Sobald ich Spielzeit bekomme, will ich Verantwortung übernehmen“, erklärte der talentierte Spieler. „Wenn ich für uns den 2:1-Siegtreffer im Stadion schieße, wird es ja schon ein bisschen vergessen.“ Diese Entschlossenheit zeigt, dass Risch gewillt ist, seinen negativen Einfluss in etwas Positives zu verwandeln.
Um erfolgreich zu sein, hat Risch nicht nur seine persönliche Motivation, sondern auch eine klare Strategie. „Wenn man selbst immer an die Grenzen geht, pusht man auch die Mannschaft. Stimmt die Qualität im Training, musst du fürs Spiel am Wochenende keinen Schalter mehr umlegen!“ Diese Aussage verdeutlicht Rischs ehrgeizige Herangehensweise an seine neue Herausforderung in Dresden und sein Drang, die Einheit im Team zu stärken.
Sein Wechsel zu Dynamo wird zusätzlich unterstützt durch das Familiaritätsgefühl, das er hier genießt. Risch kennt bereits zwei Mitspieler sehr gut: Claudio Kammerknecht, mit dem er seit U13-Zeiten beim SC Freiburg spielt, und Trainer Thomas Stamm, der ihn drei Jahre lang coacht. Risch beschreibt Stamm als „einen sehr ehrlichen, menschlich überragenden Trainer“. Diese Vertrautheit könnte Risch helfen, sich schnell in das Team zu integrieren und seine Leistungen auf dem Platz zu steigern.
Die Länderspielpause, die nun bevorsteht, ist Rischs Gelegenheit, die Abläufe bei Dynamo besser kennenzulernen. Besonders beim Testspiel gegen Hertha BSC II kann er seine Fähigkeiten und die Dynamik im Team erkennen. Risch, der in der letzten Saison mit Ulm den Aufstieg in die 2. Liga bewerkstelligte, bringt wertvolle Erfahrung mit und ist als Wunschspieler von Trainer Stamm eine große Hoffnung für die dünn besetzte linke Offensive der SG Dynamo Dresden.
Die Motivation, für Dynamo zu spielen, ist unübersehbar. „Unfassbar. Ich konnte es gar nicht glauben. Wenn du in der 3. Liga spielst, ist es ein Traum, für Dresden auflaufen zu dürfen. Die Stimmung hier ist einzigartig. Ich bin froh, die Fans hinter mir zu haben“, sagte Risch und der Enthusiasmus hinter seinen Worten ist spürbar. Trotz der schwierigen Vorgeschichte mit dem abgerissenen Aufstieg hofft er nun, dass seine Erfolge in Dresden die Schatten der Vergangenheit vertreiben werden.