Vor den Toren des SchifffahrtMuseums in Düsseldorf liegt ein außergewöhnliches Exemplar maritimer Geschichte: die „Helena“, ein beeindruckender Zweimast-Stevenaak, der 1875 in Rotterdam gebaut wurde. Dieses historische Schiff, das einst die Wasser des Rheins befuhr, hat nun einen temporären Hafen vor dem Museum gefunden, um die 40-jährige Geschichte des Hauses zu feiern. Diese spektakuläre Leihgabe ist nicht nur ein Teil der Präsentation des SchifffahrtMuseums, sondern auch eine Hommage an die 70-jährige Tradition des Freundeskreises des Museums.
Die „Helena“ ist mehr als nur ein Modell oder eine Nachbildung; sie ist ein lebendiges Zeugnis aus einer Zeit, in der Frachtsegler die Wasserwege des Rheins dominierten. Das Schiff hat eine beeindruckende Länge von 40 Metern und kann mit seinen 400 Quadratmetern Segeln bis heute große Distanzen zurücklegen. Während der speziellen Veranstaltungswoche, die vom 5. bis zum 8. September 2024 dauert, können alle Interessierten dieses „schwimmende Denkmal“ kostenfrei besichtigen.
Besichtigung und Präsentation
Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit, die „Helena“ am Altstadtufer zu erleben und an Bord zu gehen. Dies wird durch die engagierten Mitarbeitenden des Museums erleichtert, die vor Ort bereitstehen, um die spannende Geschichte des Schiffes zu erläutern. Die besonderen Öffnungszeiten für diese außergewöhnliche Ausstellung sind von Donnerstag, dem 5. September, bis Samstag, dem 7. September, jeweils von 11 bis 14 Uhr, und am Sonntag, dem 8. September, zum Tag des offenen Denkmals, sind die Türen von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Dr. Annette Fimpeler, die Leiterin des SchifffahrtMuseums, hat die „Helena“ zusammen mit ihrer prominenten Begleitung vorgestellt. Dazu gehören Ernst Lamers, der Vorsitzende des Freundeskreises, sowie Bürgermeisterin Clara Gerlach und der Skipper Boudewijn Ridder, die allesamt die Bedeutung dieses besonderen Anlasses unterstrichen. Bürgermeisterin Gerlach bezeichnete die „Helena“ als einen faszinierenden Zeitzeugen, der den Besucherinnen und Besuchern die Rheinschifffahrt von vor 150 Jahren näher bringt und die historische Verbindung der Landeshauptstadt Düsseldorf mit dem Niederrhein und den Niederlanden symbolisiert.
Dank umfassender Restaurierungsarbeiten, die bis ins Jahr 2003 reichen, erstrahlt die „Helena“ in neuem Glanz und ist stabil genug, um zukünftigen Generationen einen Blick in die maritime Vergangenheit zu erlauben. „Am Niederrhein und auch weiter den Rhein hinauf gibt es kaum mehr einen Vertreter der großartigen alten Segelschiffe. Daher wollten wir es gerne der Öffentlichkeit und unseren Museumsbesuchern einmal kostenlos ermöglichen, einen solchen Zeugen seiner Zeit kennen zu lernen“, so Ernst Lamers. Diese Aussage verdeutlicht das Ziel hinter der Präsentation der „Helena“: das Bewusstsein für die maritime Geschichte und die Bedeutung von Traditionsschiffen zu fördern.
Die „Helena“ ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie technische Errungenschaften und historische Baukunst miteinander verwoben sind. Die Masthöhe des Schiffes beträgt 21 Meter, was bedeutete, dass sie unter den Brücken des Rheins mit umgeklapptem Mast hindurchfahren musste, da die Rheinbrücken lediglich 13 Meter hoch sind. Die Geschichte der „Helena“ erzählt nicht nur von einem Schiff, sondern auch von den Herausforderungen, die diese eindrucksvollen Schiffe im Laufe der Zeit bewältigen mussten.
Die „Helena“ wurde bis 1911 aktiv auf dem Rhein eingesetzt und wurde danach nur noch geschleppt. 1979 endete fast ihr Schicksal in einer Abwrackwerft, doch eine Gruppe Rotterdamer Industrieller gründete eine Stiftung, um das historisch wertvolle Schiff zu bewahren. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die maritimen Traditionen am Leben zu erhalten, und verdeutlicht die Notwendigkeit, solche Zeitzeugen für zukünftige Generationen zugänglich zu machen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die „Helena“ nicht nur ein Schiff ist; sie ist ein bewegliches Stück Geschichte, das uns daran erinnert, wie die Schifffahrt früher war und welche Rolle sie in der Entwicklung der Handels- und Transportwege spielte. Ihre Präsenz vor dem SchifffahrtMuseum ist eine wertvolle Gelegenheit für alle, die sich für maritime Kultur und Geschichte begeistern, und bietet eine interessante Perspektive auf unser maritimes Erbe.