Düsseldorf

Ärztekammer Nordrhein: Dr. Sven Dreyer als Präsident gewählt

Dr. Sven Dreyer wurde am 31. August 2024 in Düsseldorf zum neuen Präsidenten der Ärztekammer Nordrhein gewählt, um die Herausforderungen einer menschlichen Patientenversorgung in Zeiten des Fachkräftemangels und finanzieller Engpässe im Gesundheitswesen zu bewältigen.

Düsseldorf stand am Samstag, dem 31. August 2024, im Mittelpunkt des internen Umbruchs der Ärztekammer Nordrhein (ÄkNo), denn die Versammlung wählte Dr. Sven Dreyer, einen erfahrenen Arzt und politischen Aktivisten, zum neuen Präsidenten. Diese Wahl stellt nicht nur einen Führungswechsel dar, sondern auch eine entscheidende Weichenstellung für die zukünftige Ausrichtung der Kammer in einem zunehmend herausfordernden gesundheitspolitischen Umfeld.

Dr. Dreyer bringt eine Fülle an Erfahrungen mit, die er über viele Jahre im ärztlichen und politischen Bereich gesammelt hat. Seit 2009 gehört er dem Vorstand der Ärztekammer Nordrhein an und hatte sich stetig in der berufspolitischen Landschaft engagiert. Der 49-jährige Facharzt für Anästhesiologie leitet aktuell das Druckkammerzentrum am Universitätsklinikum Düsseldorf und hat sich auch als Mitglied des Bundesvorstands des Marburger Bundes einen Namen gemacht. Seine Wahl zum Präsidenten wurde von 62 der 121 Delegierten der Kammerversammlung unterstützt, während sein Mitbewerber, der bisherige Vizepräsident Bernd Zimmer, 52 Stimmen erhielt.

Wichtige Herausforderungen der Gesundheitsversorgung

„Die Organisation einer qualitativ hochwertigen und menschlichen Patientenversorgung wird unsere größte Herausforderung in den kommenden Jahren sein“, betonte Dreyer in seiner Antrittsrede vor den Versammelten der Ärzte. Der Fachkräftemangel und die angespannte Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen stellen dabei große Hürden dar. Ein zentrales Thema, das Dreyer anspricht, ist die bevorstehende Krankenhausreform, die nicht nur die Kliniklandschaft erheblich verändern soll, sondern auch die ärztliche Weiterbildung beeinflusst.

Dreyer sieht die Ärztekammer in der Verantwortung, auch unter veränderten Rahmenbedingungen eine ausgezeichnete Weiterbildung zu gewährleisten, um die Qualität der Patientenversorgung sicherzustellen. In diesem Zusammenhang spricht er auch die Notwendigkeit an, Digitalisierungsprozesse voranzutreiben, wie etwa die Nutzung des E-Logbuchs oder die elektronische Anmeldung zur Facharztprüfung.

Sein Vorgänger, Rudolf Henke, trat nicht mehr zur Wahl an, was den Übergang zu Dreyers Präsidentschaft markiert. Mit den Herausforderungen, die die Gesundheitsversorgung mit sich bringt, betont Dreyer die Dringlichkeit, die Rahmenbedingungen für Ärzte und Patientinnen und Patienten aktiv zu gestalten. Es ist ein Aufruf zu einem systematischen und durchdachten Vorgehen, das die Bedürfnisse aller Beteiligten in den Mittelpunkt rückt.

Neuer Vizepräsident mit klaren Zielen

Ein bemerkenswerter Teil der Wahlen war die Auswahl des neuen Vizepräsidenten. Dr. Arndt Berson, ein 53-jähriger Facharzt für Allgemeinmedizin aus Kempen, wurde einstimmig gewählt. Er erhielt 64 Stimmen und hat klare Vorstellungen für seine Amtszeit. „Die ärztliche Tätigkeit muss unabhängig von externen Weisungen sein“, erklärte Berson, der bestrebt ist, die dolose Struktur und die Interessenvertretung der Ärzte in den Vordergrund zu rücken.

Berson äußerte Bedenken gegenüber gewinnorientierten Organisationen im Gesundheitswesen und betont, dass die Behandlung von Patientinnen und Patienten auf medizinischen Notwendigkeiten und nicht auf finanziellen Überlegungen basieren sollte. Diese Haltung spiegelt die weit verbreitete Sorge wider, dass das Gesundheitssystem in Deutschland stark durch wirtschaftliche Interessen beeinflusst wird und der Fokus auf die Patientenversorgung dabei verloren gehen könnte.

Mit diesen Wahlen steht die Ärztekammer Nordrhein an einem kritischen Punkt und signalisiert, dass die medizinische Disziplin bereit ist, sich den Herausforderungen einer sich verändernden Gesundheitslandschaft zu stellen. Die neuen Führungsmitglieder, Dr. Dreyer und Dr. Berson, sind entschlossen, innovative Ansätze zu verfolgen, um die Standards der ärztlichen Berufsausübung zu wahren und die notwendigen Reformen voranzutreiben.

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