Aldi Süd hat vor dem Landgericht Düsseldorf eine Niederlage erlitten, die weitreichende Folgen für die Rabattwerbung im Einzelhandel haben könnte. Das Gericht entschied, dass Rabatte künftig auf den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage bezogen werden müssen, anstatt auf den zuletzt gezahlten Preis. Diese Entscheidung folgt einer Klage der Verbraucherzentrale, die Aldi vorwarf, Verbraucher mit irreführenden Preisangaben zu täuschen. Ein Beispiel aus dem Urteil betrifft Bananen, die mit einem Rabatt von 23 Prozent beworben wurden, obwohl der niedrigste Preis in den letzten 30 Tagen ebenfalls 1,29 Euro betrug.
Die Auswirkungen des Urteils könnten die Preiswerbung in vielen Geschäften verändern. Der Handelsverband Deutschland warnt, dass die Möglichkeiten für Händler, mit Sonderangeboten zu werben, eingeschränkt werden, was zu weniger Preisaktionen und einem Anstieg des durchschnittlichen Preisniveaus führen könnte. Experten befürchten, dass Kunden wichtige Informationen über Ersparnisse verlieren, während andere Händler möglicherweise versuchen werden, die neuen Regeln zu umgehen. Aldi Süd könnte im Wiederholungsfall mit Ordnungsgeldern von bis zu 250.000 Euro konfrontiert werden. Weitere ähnliche Fälle, wie gegen Amazon, zeigen, dass diese Problematik auch den Online-Handel betrifft.