Düsseldorf (dpa) – Bei einem Fußballfest in der ausverkauften Arena in Düsseldorf zeigten die Spieler der deutschen Nationalmannschaft, dass sie den Schwung von der Europameisterschaft erfolgreich in die Nations League übertragen können. Mit einem klaren 5:0 (1:0) gegen Ungarn sorgten sie für strahlende Gesichter unter den 49.235 Fans. Der bevorstehende Klassiker gegen Erzrivale Holland, der am Dienstag um 20.45 Uhr in Amsterdam stattfindet, lässt die Vorfreude nur noch weiter steigen.
Der DFB musste in diesem Spiel auf einige bekannte Gesichter verzichten: Die zurückgetretenen Top-Spieler Toni Kroos, Manuel Neuer, Ilkay Gündogan und Thomas Müller wurden schmerzlich vermisst. Dennoch zeigte die Mannschaft unter der Leitung von Bundestrainer Julian Nagelsmann eine beeindruckende Leistung, die den höchsten Sieg seiner Amtszeit markiert. In der ersten Halbzeit traf Niclas Füllkrug in der 27. Minute, gefolgt von der starken Vorstellung der Jungstars Jamal Musiala (58.) und Florian Wirtz (68.).
Der neue Impuls durch junge Talente
Mit Aleksandar Pavlovic, der in der 77. Minute sein erstes Länderspieltor erzielte, und Kai Havertz, der per Elfmeter in der 81. Minute nachlegte, ging der deutsche Offensivdrang nicht nur weiter, sondern steigerte sich sogar. Besonders erwähnenswert ist, dass Havertz zweimal die Latte traf (33. und 72. Minute). Der Jubel der Zuschauer, der in den Zeilen „Oh, wie ist das schön“ seinen Ausdruck fand, trat einige Monate nach der Heim-EM in den Vordergrund. Die Torhymne „völlig losgelöst“ ertönte gleich fünfmal während des Spiels.
Der neue Mittelfeldakteur Pascal Groß, der in die Fußstapfen des zurückgetretenen Kroos trat, zeigte eindrucksvoll, dass er in dieser Position eine wichtige Rolle spielen kann. Der 33-Jährige war während seiner Spielzeit im Mittelfeld äußerst aktiv, initiierte das erste Tor und war auch der Hauptverantwortliche für sämtliche Standardsituationen, die sich ergaben. Trainer Nagelsmann betonte, dass der Verlust erfahrener Spieler auch eine Chance für eine Neuausrichtung darstellt. „Es ist auch eine große Chance für alle Beteiligten, für das Trainerteam, aber auch für die Mannschaft, eine gewisse neue Ära einzuleiten“, sagte er im Interview mit ZDF.
Chancenverwertung und defensive Stärke
In der erste Halbzeit hätten die Deutschen sogar noch höher führen können. Während sie in den ersten 20 Minuten etwas Schwierigkeiten hatten, ins Spiel zu finden, steigerten sich die Spieler qualitativ. Die Chancenverwertung blieb jedoch ein Kritikpunkt – sowohl Füllkrug als auch Havertz ließen einige vielversprechende Möglichkeiten liegen. Füllkrugs erstes Tor gelang schließlich in der 14. Minute seines 22. Länderspiels, als er einen präzisen Pass von Groß savant nutzte.
Eine gefährliche Situation für Deutschland entstand, als Bendeguz Bolla in der 56. Minute die Chance hatte, den Ausgleich zu erzielen. Aber Robert Andrich bewies vollen Einsatz und verhinderte mit einem großartigen Eingreifen Schlimmeres. Dieser Moment stellte sich als entscheidend heraus; ein anschließender Konter führte zum weiteren Tor von Musiala, der das Publikum erneut mitriss.
Mit der Leitung der Partie und dem beeindruckenden Auftritt der individuell starken Spieler – allen voran Wirtz und Musiala – wurde das Fußball-Fieber in Deutschland nach einer kurzen Durststrecke neu entfacht. Kevin Havertz, der sich ebenfalls als gefährlich präsentierte, fand Glück letztlich mit einem Elfmeter, den er sicher verwandelte. Auch der junge Angelo Stiller bekam nach seiner Einwechslung die Gelegenheit, sein Debüt im DFB-Team zu feiern.