Düsseldorf. Ein gewalttätiger Vorfall in einem Nachtzug sorgt für Entsetzen. Eine Familie aus Kleve wurde grundlos angegriffen, und auch die eingreifenden Polizisten wurden verletzt. Die Sicherheitslage im öffentlichen Verkehr könnte durch solch aggressive Übergriffe in Frage gestellt werden.
Ein übergriffiger Reisender
Am Dienstagabend, dem 30. Juli, erlebte eine Familie aus Kleve eine traumatische Zugfahrt. Kurz vor 23 Uhr, nachdem sie am Düsseldorfer Hauptbahnhof in den „Nightjet“ der Österreichischen Bundesbahn ÖBB eingestiegen waren, wurde die dreiköpfige Familie von einem 23-jährigen Mann attackiert. Ohne jede Vorwarnung entriss der Angreifer der 54-jährigen Mutter ein Kopfkissen und stellte sich bedrohlich vor die Familie.
Die Eskalation der Situation
Was als harmloser Reisestart begann, entwickelte sich schnell zu einem besorgniserregenden Vorfall. Der Tatverdächtige begann, Drohungen auszusprechen und verhielt sich aggressiv. Plötzlich fiel ein Rasierer aus seinem Rucksack und die 17-jährige Tochter der Familie reagierte instinktiv, indem sie sich auf den Rasierer stürzte. Dies führte zu einem körperlichen Angriff seitens des Mannes, der die junge Frau kratzte und den Rasierer wieder an sich nahm.
Der entwischte Junge und das Eingreifen der Polizei
Während die Mutter und die Tochter in Panik und mit Gewalt aus dem Abteil flüchteten, wurde der 15-jährige Sohn von dem Angreifer auf die Ausstiegsplattform des Zuges gezwungen. Die eintreffende Bundespolizei forderte den Angreifer auf, den Jungen freizulassen, doch dieser verweigerte die Kooperation.
Schutz der Passagiere und der Polizei
Die Bundespolizisten handelten schnell und überwältigten den aggressiven Mann, der sich durch Tritte, Schläge und beißende Angriffe zu befreien versuchte. Trotz der erlittenen Schürfwunden blieben die Beamten dienstfähig und konnten die Situation unter Kontrolle bringen.
Keine alkoholischen Getränke, aber möglicherweise Drogen im Spiel
Nach der Festnahme wurde dem 23-Jährigen auf der Wache eine Blutprobe entnommen, und ein Atemalkoholtest ergab, dass er keinen Alkohol konsumiert hatte. Stattdessen gab er an, Betäubungsmittel genommen zu haben; genauere Informationen stehen aus, da die Ergebnisse der Blutuntersuchung noch ausstehen. Nach seiner vermutlichen Ausnüchterung wurde der Mann am Mittwochmorgen um 5.30 Uhr entlassen.
Reaktionen und Ausblick
Die Bundespolizei hat ein Strafverfahren wegen Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Nötigung und Freiheitsberaubung eingeleitet. Die betroffene Familie konnte ihre Reise fortsetzen, und die Düsseldorfer Polizei hat ihnen Opferschutz angeboten. Dieser Vorfall wirft Fragen zur Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr auf und könnte die Diskussion über notwendige Schutzmaßnahmen neu entfachen.
+++ Folgen Sie der NRZ Düsseldorf jetzt auch bei Instagram! +++
In Anbetracht der zunehmenden Gewalt in öffentlichen Verkehrsmitteln ist es von großer Bedeutung, dass Bahngesellschaften und Behörden eng zusammenarbeiten, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. es bleibt zu hoffen, dass dieses schwere Erlebnis nicht nur als Einzelfall betrachtet wird, sondern zu einem Umdenken in der Sicherheitsstrategie führt.
– NAG