Duisburg

DHL-Zustellstopp in Duisburg: Anwohner kämpfen gegen Missverständnisse

DHL hat die Paketlieferungen an ein 320-Parteien-Haus an der Ottostraße in Duisburg eingestellt, nachdem Lieferanten von Bedrohungen berichteten, was die Anwohner verärgert zurücklässt, während die Polizei die Entscheidung als nicht gerechtfertigt ansieht.

In Duisburg hat die Lieferservicefirma DHL eine drastische Entscheidung getroffen: Das Unternehmen beliefert ein großes Wohnhaus mit 320 Parteien nicht mehr. Diese Maßnahme hat bei den Anwohnern und den betroffenen Zustellern für erhebliche Verunsicherung gesorgt.

Die Gründe für den Lieferstopp

Der Ort des Geschehens ist ein als Problemhaus bekanntes Gebäude an der Ottostraße 58-64, das in der Nachbarschaft auch als „weißer Riese“ bezeichnet wird. Erschreckende Geschichten über bedrohliche Vorfälle für die Paketboten haben DHL zu dieser Entscheidung veranlasst. Berichten zufolge sollen einige Zusteller mit Müll beworfen worden sein und es gab Versuche, Pakete aus den Lieferfahrzeugen zu stehlen. Ein Sprecher von DHL erklärte, man wolle nicht warten, bis es zu ernsthaften Vorfällen kommt. Aus Sicherheitsgründen sei es nötig gewesen, Maßnahmen zu ergreifen.

Empörung unter den Anwohnern

Die Bewohner des betroffenen Hauses reagieren entsetzt auf den Lieferstopp. Viele fühlen sich ungerecht behandelt und können die Entscheidung von DHL nicht nachvollziehen. „Das ist doch völlig übertrieben. Hier hat niemand etwas zu befürchten“, äußert sich ein Anwohner. Auch eine Nachbarin hat eine andere Theorie über den wahren Grund des Lieferstopps: „Ich denke, es liegt daran, dass die Zustellung hier zu kompliziert ist und einfach zu lange dauert.“

Skepsis von Polizei und anderen Zustellern

Die örtliche Polizei zeigt sich über den Zustellstopp überrascht und hält ihn für nicht gerechtfertigt, da die Zahlen über Straftaten in der Gegend gering seien. Im ersten Halbjahr 2024 gab es lediglich zwei Diebstähle. Auch einige Zusteller anderer Lieferdienste berichten von positiven Erfahrungen mit den Anwohnern. Ein Bote von Xendis-Versandlogistik gibt an, seit neun Jahren keine Probleme gehabt zu haben, und ein Hermes-Bote hebt hervor, dass die Nachbarn stets freundlich und hilfsbereit gewesen seien.

Gesellschaftliche Auswirkungen des Lieferstopps

Die Entscheidung von DHL hat nicht nur Auswirkungen auf die Paketzustellungen, sondern auch auf das Gemeinschaftsgefühl in der Wohnanlage. Die Anwohner müssen nun ihre Pakete in einer Postfiliale am Bismarckplatz in Homberg abholen, was für viele unpraktisch und ärgerlich ist. Diese Situation könnte zu einer weiteren Fragmentierung der Gemeinschaft führen, da die betroffenen Bewohner nun gezwungen sind, zusätzliche Wege zurückzulegen.

Es bleibt abzuwarten, ob DHL seine Entscheidung überdenken wird oder ob die Probleme weiterhin bestehen bleiben werden. Der Druck von den Anwohnern und der Polizei könnte eine Lösung herbeiführen, aber derzeit sehen sich die Betroffenen einer ungewissen Situation gegenüber.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"