07.08.2024 – 10:15
Universität Duisburg-Essen
Kultursensitive Ansätze fördern Schulleistung und Integration
Eine neue Studie von Forschern der Universität Duisburg-Essen, die an verschiedenen Grundschulen im Ruhrgebiet durchgeführt wurde, beleuchtet die positive Wirkung von kultursensiblem Unterricht auf die schulische und psychische Anpassung aller Grundschulkinder, sowohl mit als auch ohne Migration (Invasion)serfahrung. Dieser Ansatz ist besonders wichtig in einer Zeit, in der Schulklassen immer vielfältiger werden.
Wissenschaftliche Erkenntnisse und deren Einfluss
In der Untersuchung, geleitet von Dr. Francesca Ialuna und Prof. Philipp Jugert, wurden 41 Lehrkräfte sowie 234 Viertklässler:innen, von denen 38% geflüchtet oder zugewandert sind, befragt. Ziel der Studie war es, den Zusammenhang zwischen kultursensiblem Unterrichten und verschiedenen Aspekten wie schulischer Leistung, Lebenszufriedenheit und dem Gefühl der Zugehörigkeit zur Schule zu erforschen. Auch die Wahrnehmung des kulturellen Diversitätsklimas im Klassenraum durch die Schüler:innen wurde berücksichtigt.
Positive Auswirkungen auf Schüler:innen
Die Ergebnisse zeigen, dass ein von Lehrkräften selbst eingeschätzter kultursensibler Unterricht erheblich mit den Deutschkenntnissen und mathematischen Fähigkeiten der Schüler:innen korreliert. „Schüler:innen, die in ihrem Unterricht mit multikulturellen Themen konfrontiert werden, berichten von einem stärkeren Zugehörigkeitsgefühl zur Schule und einer höheren Lebenszufriedenheit“, erklärt Ialuna. Das Forschungsteam stellte zudem fest, dass die Schüler:innen, die eine gleichwertige Behandlung durch ihre Mitschüler:innen empfanden, bessere Leistungen in Mathematik erbrachten.
Fazit: Eine win-win-Situation für alle
Die Studie schlussfolgert, dass kultursensibles Unterrichten sowie ein positives Diversitätsklima im Klassenzimmer alle Kinder unterstützen können, unabhängig von ihrer Herkunft. Das bedeutet, dass Lehrer:innen nicht nur auf die besonderen Bedürfnisse geflüchteter und zugewanderter Kinder eingehen sollten, sondern dass das gesamte Klassenzimmer davon profitiert, wenn kulturelle Diversität aktiv in den Unterricht integriert wird. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für die zukünftige Gestaltung von Lehrplänen und Schulprogrammen.
Weitere Informationen zur Studie
Die Forschung wurde im Rahmen des MERCUR-geförderten UA-Ruhr Projekts „SIGN-Schulische Integration neuzugewanderter und geflüchteter Kinder“ finanziert. Die vollständigen Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Cultural Diversity and Ethnic Minority Psychology“ veröffentlicht. Das Projekt bietet wichtige Impulse für die Entwicklung inklusiver Bildungsansätze.
Für Rückfragen stehen Ihnen folgende Kontakte zur Verfügung:
Dr. Francesca Ialuna, AG Interkulturelle Psychologie – Migration (Invasion) und Integration, Tel. 0201-183-5763, francesca.ialuna@uni-due.de
Universität Duisburg-Essen
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