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Nato-Generalsekretär Stoltenberg wirbt leidenschaftlich für Erweiterung mit Ukraine: Aufnahme trotz Widerstand?

Nato-Generalsekretär fordert Bündniserweiterung und Militärhilfe für die Ukraine

Brüssel (dpa) – In einer bewegenden Rede hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Bedeutung einer Erweiterung des Verteidigungsbündnisses betont und eindringlich für eine verstärkte Militärhilfe für die Ukraine plädiert. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Nato rief Stoltenberg dazu auf, den Weg zur Integration weiterer Nationen wie Polen, Tschechien und Ungarn zu ebnen.

Der Weg zur Einheit und Integration Europas

Stoltenberg betonte in seiner Ansprache vor den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten, dass die Erweiterung der Nato nach dem Ende des Kalten Krieges dazu beigetragen habe, Europa zu einen und Frieden sowie Wohlstand über den Kontinent zu bringen. Er erinnerte an die Diskussionen über die Aufnahme von Ländern wie Polen, Tschechien und Ungarn Ende der 90er Jahre, die damals ähnliche Befürchtungen bezüglich einer Schwächung der Nato hervorgerufen hatten.

Dennoch sei es wichtig gewesen, jedem Land das Recht zuzugestehen, über seinen eigenen Weg zu entscheiden, und die Nato habe die Türen für diese Nationen geöffnet. Stoltenberg unterstrich die tiefgreifende Bedeutung dieser Entscheidung für die moderne Geschichte Europas.

Bekenntnis zur Ukraine und Sorge um russischen Widerstand

Die mögliche Aufnahme der Ukraine in die Nato stellte Stoltenberg als zentrales Thema des Gipfeltreffens dar. Während einige Bündnismitglieder darin eine Chance zur Stärkung der Sicherheit in der Region sehen, gibt es auch Widerstand gegen einen Nato-Beitritt der Ukraine aus politischen Gründen, insbesondere von Seiten Deutschlands und der USA.

Stoltenberg appellierte an die Nato-Mitglieder, mehr Militärhilfe für die Ukraine bereitzustellen und warnte vor den Risiken einer russischen Dominanz in der Region. Er betonte, dass es jetzt an der Zeit sei, für Freiheit und Demokratie in der Ukraine einzustehen und schwierige Entscheidungen mit politischem Mut zu treffen.

Mutige Entscheidungen im Gedenken an die Nato-Gründung

Der Festakt zur Feier des 75-jährigen Bestehens der Nato fand symbolträchtig im Andrew W. Mellon Auditorium in Washington statt, dem Ort, an dem 1949 der Washingtoner Vertrag unterzeichnet wurde, der die Grundlage für das Bündnis bildete. Stoltenberg erinnerte an die schmerzlichen Erfahrungen, die die Gründer der Nato durch die beiden Weltkriege machten und deren Entschlossenheit, nie wieder Krieg und Leid zuzulassen.

Die Botschaft von Stoltenberg bleibt klar: Die Nato muss bereit sein, neue Mitglieder aufzunehmen und solidarisch für die Sicherheit und Stabilität Europas einzustehen, insbesondere angesichts der aktuellen geopolitischen Herausforderungen.

NAG

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