New York (dpa) – Der deutsche Tennisstar Alexander Zverev hat sich nach seinem überraschenden Ausscheiden aus den US Open frustriert und ratlos gezeigt. Nach der knappen Niederlage gegen den Amerikaner Taylor Fritz mit 6:7 (2:7), 6:3, 4:6, 6:7 (3:7) war der Olympiasieger von 2021 sichtlich enttäuscht und äußerte: „Das war einfach bodenlos von mir heute.“ In einer Phase seiner Karriere, in der er nach einem Grand-Slam-Titel strebt, war es ein weiterer Rückschlag für den 27-Jährigen.
Zverev’s schmerzhafter Abschied von dem prestigeträchtigen Turnier verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen er immer wieder konfrontiert wird. Trotz seiner beeindruckenden Fähigkeiten und seiner Erfolge in der Vergangenheit hat er momentan Schwierigkeiten, sein volles Potenzial auf dem Platz auszuschöpfen. „Ich habe kein Gefühl im Schläger gehabt, null Komma null. Es war unglaublich“, erklärte er über seine eigene Leistung, insbesondere in Bezug auf seine Rückhand, die normalerweise zu seinen stärksten Waffen zählt. Diese Unsicherheit hat Zverevs Spiel stark beeinflusst, wie auch sein Fokus und seine Aggressivität während des entscheidenden Spiels.
Niederlage im entscheidenden Moment
Im Viertelfinale zeigte Zverev viele ungewohnte Schwächen. Obwohl er im zweiten Satz einen leichten Aufwärtstrend zeigte, war dies nicht genug, um ihn in die nächste Runde zu katapultieren. Die Worte von Boris Becker, der als Experte bei Sportdeutschland.TV auftrat, fangen seine Schwierigkeiten ein: „Er wirkte heute wie gehemmt, als würde er mit der Handbremse spielen.“ Die körperliche Verfassung Zverevs schien ihn ebenfalls zu belasten, was seine Fähigkeit, im entscheidenden Moment des Spiels aggressiv zu agieren, beeinträchtigte.
Die Herausforderungen waren besonders bemerkenswert, da Zverev in der Turnierkonstellation einen machbaren Weg ins Halbfinale vorgefunden hatte. Mit den frühen Ausscheiden von saftigen Gegnern wie Titelverteidiger Novak Djokovic und dem spanischen Superstar Carlos Alcaraz, hätte dieser Weg vielversprechend erscheinen müssen. Zverev erzielte in seinen vorherigen Begegnungen bei den US Open gegen den möglichen Finalgegner Jannik Sinner beeindruckende Resultate, doch es kam erneut zu einem Rückschlag.
Ein weiterer Titel bleibt aus
Zverev reflektierte über eine weitere Grand-Slam-Saison, die ihm keinen Titel brachte. Trotz überzeugender Leistungen, wie beispielsweise dem Erreichen des Endspiels in diesem Jahr bei den French Open gegen Alcaraz, bleibt der Grand-Slam-Titel für ihn elusive. „Aber ich habe keinen gewonnen. Das interessiert mich alles nicht“, äußerte er bitter und setzte fort, „Ich bin 27 Jahre alt, ich werde 28 nächstes Jahr.“ Diese Worte zeigen, wie sehr er den Druck spürt, endlich einen bedeutenden Titel zu gewinnen.
Das Ausscheiden in New York hinterlässt viele Fragen. Zverev muss sich neu orientieren und herausfinden, wie er diese Enttäuschungen überwinden kann. Sein Wille und seine Hingabe zum Tennis sind unbestritten, doch ob er in der Lage ist, in kritischen Momenten die richtige mentalen Stärke zu entwickeln, bleibt abzuwarten.