Duisburg. Der Zoo Duisburg hat kürzlich Grund zur Freude: Zwei kleine Fossa haben das Licht der Welt erblickt und erkunden nun ihre neue Umgebung. Mit beinahe acht Wochen haben die beiden putzmunteren Geschöpfe, die in der Obhut ihrer Mutter Beroketa leben, zum ersten Mal die geschützte Wurfbox verlassen. Diese Momente sind für Besuchende besonders spannend, denn mit etwas Glück können sie die Jungen auf ihren ersten Ausflügen im Freigehege des Raubtierhauses beobachten.
Die kleine Familie ist besonders bemerkenswert, da Beroketa, ein fünfjähriges Fossa-Weibchen, zum ersten Mal Mutter geworden ist. Revierleiter Mike Kirschner äußert sich stolz über den Zuchterfolg: „Sie hat sich gut in ihre Rolle als Mutter eingefunden und ist sehr fürsorglich gegenüber den Kleinen.“ Die Jungtiere erblickten bereits am 26. Juni 2024 das Licht der Welt. Bei ihrer Geburt wogen sie nur etwa 100 Gramm und maß etwa 23 Zentimeter – echte Leichtgewichte für die Welt der Raubtiere.
Herausforderungen der Fossa-Zucht
Die Aufzucht dieser Tiere ist eine spannende, aber auch herausfordernde Angelegenheit. Weibliche Fossa sind in der besonderen Phase ihrer Fortpflanzung sehr sensibel und benötigen eine ruhige Umgebung. „Wir beobachten die Entwicklung der Kleinen meist aus der Entfernung, um ihnen die nötige Ruhe zu geben“, erklärt Kirschner. Die ersten Ausflüge der Fossa-Jungen sind anfangs kurz, aber mit fortschreitendem Alter werden sie immer aktiver und erkunden neugierig ihre Umgebung.
Der Zoo Duisburg hat sich seit seiner Gründung am 14. Juni 1980 einen internationalen Ruf in der Fossa-Haltung erarbeitet. Insgesamt wurden hier über 70 Fossa-Jungtiere großgezogen, was Duisburg zu einem der führenden Zoos in dieser Hinsicht macht. Der Zoo ist weltweit anerkannt für seine Expertise in der Pflege dieser einzigartigen Art.
Die Fossa ist das größte Raubtier, das auf Madagaskar lebt, und gehört zur Familie der Katzenartigen. Diese Tiere sind ein wichtiger Teil des Ökosystems der Insel und stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Dank ihrer kräftigen Beine sind sie exzellente Kletterer, die auch größere Distanzen springen können. Ihr schlanker, aerodynamischer Körper erlaubt es ihnen, sich mühelos im Unterholz fortzubewegen.
Artenschutz für die Fossa
Der Zoo Duisburg hat auch eine Verantwortung, die Lebensräume der Fossa zu schützen. Schätzungen zufolge leben nur noch etwa 2.500 dieser Tiere in freier Wildbahn, was machtvolle Maßnahmen erforderlich macht, um ihren Fortbestand zu sichern. In Madagaskar sind sie nicht nur durch die Jagd bedroht, sondern auch durch Umweltzerstörung durch Feuer. Um der Zerstörung ihrer Lebensräume entgegenzuwirken, unterstützt der Zoo Duisburg Projekte, die dafür sorgen, dass Feuerschneisen angelegt werden, um die Ausbreitung von Waldbränden zu verhindern.
Die Geburt der Fossa-Zwillinge im Zoo Duisburg ist nicht nur ein Erfolg für den Zoo, sondern auch ein Hoffnungsschimmer für die Erhaltung dieser faszinierenden Art. Während die Jungtiere weiterhin gedeihen, stehen die Pfleger vor der Herausforderung, sie optimal zu betreuen und ihnen ein gesundes Umfeld zu bieten.
In diesem Zusammenhang ist die Rolle des Zoos nicht nur auf die Freizeitgestaltung der Besucher beschränkt, sondern erstreckt sich auch auf das Engagement für den Artenschutz und die Bewahrung der natürlichen Lebensräume bedrohter Arten wie der Fossa. Die nächsten Monate werden zeigen, wie sich die Fossa-Zwillinge entwickeln und ob sie den Herausforderungen des Lebens im Zoo gewachsen sind.