Im Bayerischen Landsham sorgt eine bemerkenswerte Frau für Aufsehen: Edith Loher, die im Alter von 80 Jahren ihr erstes Buch veröffentlicht hat, begeistert nun sowohl Kinder als auch Erwachsene mit ihren Märchen. Dieses Buch ist das Resultat ihrer nächtlichen kreativen Aktivitäten während ihrer gesundheitlichen Herausforderungen.
Ein kreatives Ventil in herausfordernden Zeiten
Die 82-jährige Edith Loher konnte in den letzten Jahren bis zu 200 Geschichten aufschreiben und dazu illustrieren. Dies geschieht oft, wenn sie wegen ihrer Parkinson-Erkrankung nicht schlafen kann. In einem Scherz sagt sie: „Fernsehen ist ein Witz“, und beschreibt, wie das Schreiben ihr hilft, aktiv und geistig fit zu bleiben.
Ein Märchenbuch für die Gemeinschaft
Das Buch mit dem Titel „Oma Ediths Märchen“ umfasst 19 Geschichten, die sowohl in einfacher Sprache als auch mit farbenfrohen Illustrationen verfasst sind. Es ist weltweit erhältlich und wurde schnell vergriffen, was die positive Resonanz auf ihre Erzählungen zeigt. Der Journalist Steffen Hampl entdeckte erstmals ihr Talent und half ihr bei der Veröffentlichung.
Von der Nachbarschaft zur Öffentlichkeit
Die Geschichten erfreuen sich großer Beliebtheit und werden sowohl in Kindergärten als auch bei Senioreneinrichtungen vorgetragen. Bei einem Seniorennachmittag in Pliening lasen Kinder aus dem Hort des Elterninitiativ Pliening (EIP) vor, was das Gemeinschaftsgefühl stärkt und die jüngere Generation an das Lesen heranführt.
Positive Feedbacks aus der Klinik
Selbst während ihres Krankenhausaufenthaltes hielt Edith an ihrer Leidenschaft fest und konnte den Patienten der Klinik aus ihrem Buch vorlesen. Ihre Geschichten sind dabei in einer lesefreundlichen Schriftart gehalten, die besonders für Leseanfänger und Menschen mit Leseschwächen geeignet ist, was ihren Wert für die Sprachtherapie unterstreicht.
Treue Unterstützung durch die Familie
Ediths Ehemann Helmut, der seit 60 Jahren an ihrer Seite steht, ist ihr größter Unterstützer. Er beschreibt seine Frau mit Stolz und betont, dass ihre gemeinsamen Wurzeln im selben Krankenhaus in München sie noch enger verbinden. „Vielleicht sogar im gleichen Bett“, bemerkt Helmut schmunzelnd.
Ein zeitloses Erbe
Der Journalist Steffen Hampl beschreibt ihr Buch als „aus der Zeit gefallen, aber zeitlos“. Die leichten, träumerischen Märchen ohne jegliche Gewaltszenen sind perfekt für Kinder ab drei Jahren geeignet und tragen zur Förderung der Lesekultur in der Region bei. Die Geschichten sind nicht nur unterhaltsam, sondern bieten auch eine wertvolle Möglichkeit, Generationen durch das gemeinsame Vorlesen zusammenzubringen.
Zusammenfassend zeigt die Geschichte von Edith Loher, dass Kreativität auch in schwierigen Zeiten blühen kann. Ihre Märchen sind vor allem ein Zeichen dafür, wie Geschichten Menschen verbinden und Freude in Gemeinschaften bringen können.