Die Caritasorganisation in der Diözese Eichstätt blickt auf ein herausforderndes Jahr zurück, das durch erhebliche finanzielle Schwierigkeiten und einen zunehmenden Fachkräftemangel geprägt ist. In ihrem aktuellen Jahresbericht, der auf über 70 Seiten umfangreiche Informationen präsentiert, wurden die vielfältigen Problematiken und Lösungsansätze detailliert aufgeführt. Dieser Bericht erscheint unter dem Titel „Auf Personalsuche“ und beleuchtet die kritische Situation, der sich sowohl die Mitarbeiter als auch die Leitung gegenübersehen.
Die Suche nach Fachkräften
Eine der größten Herausforderungen in der Caritas sind die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Fachkräften, vor allem im Bereich der Pflege. Brigitte Radeljic-Jakic, die Leiterin des Caritas-Kinderdorfs, betont die Dringlichkeit dieser Herausforderung: „Maximale Anstrengungen sind notwendig, um die Betreuung der Kinder aufrechterhalten zu können.“ In ihrem Bemühen, neue Mitarbeitende zu gewinnen, setzt die Einrichtung auf innovative Öffentlichkeitsarbeit. Dazu zählen Auftritte auf Jobmessen, Hausführungen und aktive Aktionen in sozialen Medien.
Finanzielle Situation und deren Auswirkungen
Die finanzielle Lage des Caritasverbandes ist alarmierend. Laut dem Bericht wurde im Jahr 2023 ein Fehlbetrag von 8,35 Millionen Euro verzeichnet, was eine drastische Verschlechterung im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Klaus Nieberle, Leiter des Finanz- und Rechnungswesens, erläutert, dass eine Erhöhung von Rückstellungen für ein kontaminiertes Gelände die finanzielle Situation zusätzlich belastet hat. Die steigenden Personalkosten können nur mit einem gewissen Anstieg der Erträge nicht abgedeckt werden. Diese Situation zwingt den Verband dazu, externe Beratungen in Anspruch zu nehmen, um eine nachhaltige Lösung zu finden.
Unterstützungsmaßnahmen für die Bedrohten
Die Frage der Solidarität steht im Raum: Caritasdirektor Alfred Frank und Dr. Josef Schmidramsl, der Vorsitzende des Caritasrats, regen im Vorwort des Berichts an, dass nach dem Auslaufen des Solidaritätszuschlags für den Osten Deutschlands ein ähnlicher Zuschlag für hilfsbedürftige Menschen eingeführt werden sollte. Damit wird ein wichtiges gesellschaftliches Thema angesprochen, das die Notwendigkeit von Solidarität und Unterstützung in Krisenzeiten betont.
Der Einfluss auf die Gemeinschaft
Die beschriebenen Probleme und Herausforderungen haben weitreichende Auswirkungen auf die Gemeinschaft im Bistum Eichstätt. Der Mangel an Pflegekräften hat dazu geführt, dass im Seniorenbereich Betten nicht belegt werden konnten. Diese Situation könnte zur Verknappung notwendiger Pflegeangebote führen, was besonders ältere Menschen in der Region betrifft.
Initiativen und Lösungen
Um den Herausforderungen entgegenzuwirken, hat die Caritas verschiedene Initiativen ins Leben gerufen. Dazu gehört die Ausbildung von Fachkräften in den eigenen Einrichtungen, die Anwerbung neuer Mitarbeitenden über soziale Medien und sogar die Schaffung eines sogenannten “Springerpools”, um schnell auf Personalmangel reagieren zu können. Diese Maßnahmen sollen langfristig helfen, die Personaldecke zu stabilisieren und die Qualität der Dienstleistungen aufrechtzuerhalten.
Insgesamt zeigt der Jahresbericht der Caritas in Eichstätt ein deutliches Bild der aktuellen Lage: Es gibt sowohl Herausforderungen als auch Lösungsansätze. Die Caritas ist gefordert, nicht nur den aktuellen Personalbedarf zu decken, sondern auch die finanzielle Basis zu sichern, um ihre wichtige Arbeit für die Gemeinschaft weiterhin leisten zu können. Der Bericht ist kostenfrei beim Caritasverband Eichstätt erhältlich und kann auch online heruntergeladen werden.
– NAG
