Eichstätt

Die Kraft der Kirchenmusik: Ehrenamtliche gestalten Eichstätter Kultur

Im Bistum Eichstätt engagieren sich über 6000 Ehrenamtliche in der Kirchenmusik, die eine bedeutende Rolle im Gottesdienst sowie im kulturellen Leben spielt und somit zur Stärkung des Gemeinsinns und zur Förderung eines solidarischen Miteinanders in der Gesellschaft beiträgt.

Eichstätt. Die Bedeutung der Kirchenmusik für die Gemeinschaft ist in der Diözese Eichstätt unverkennbar. Über 6000 Menschen bringen ihre musikalischen Talente ein und prägen somit das kulturelle Leben der Region. Dieses Engagement zeigt sich in den vielen verschiedenen Formen, die die Kirchenmusik annehmen kann, sei es durch Chorgesang, Instrumentalensembles oder die Orgel. Manfred Faig, der Domkapellmeister und Leiter des Fachbereichs Kirchenmusik, hebt hervor, dass Kirchenmusik nicht nur für die Gottesdienste essenziell ist, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des sozialen Gefüges darstellt.

Ein starkes Netzwerk von Ehrenamtlichen

„Unsere Kirchenmusik wird von nebenamtlichen Kräften getragen“, erklärt Faig und macht deutlich, dass 241 Kirchenchöre, 15 Jugendchöre sowie 54 Kinderchöre im Bistum aktiv sind. Dazu kommen 84 Instrumentalkreise und 489 Organisten. Auch die diözesane Kirchenmusik-Ausbildung, die derzeit 47 Schülerinnen und Schüler umfasst, verleiht der musikalischen Landschaft zusätzliches Leben. Das ehrenamtliche Engagement würdigt Faig: „Es ist beeindruckend, wie viele Menschen sich in Chören und Musikkreisen engagieren.“

Die gesellschaftliche Relevanz der Kirchenmusik

Die gesellschaftliche Relevanz der Kirchenmusik wird auch vom Deutschen Musikrat unterstrichen. In einer Zeit, in der die Gesellschaft zunehmend polarisiert ist, betont der Musikrat die Notwendigkeit von Kultur und Bildung für eine freie und demokratische Gesellschaft. Die Kirchenmusik trägt dazu bei, den Gemeinsinn zu stärken, Selbstwirksamkeit zu fördern und ein Bewusstsein für wichtige gesellschaftliche Themen zu schaffen. „Musik ist ein Fenster in die Gesellschaft“, sagt Faig.

Persönliche Geschichten hinter der Musik

Einer der vielen ehrenamtlichen Musiker ist Peter Sillner. Seit 1980 als Organist in der Pfarrei St. Walburga Beilngries tätig, leitet er zudem seit 1993 den Chor „Cantabile“. Sillner beschreibt die tiefen emotionalen Aspekte, die die Kirchenmusik für ihn hat: „Sie ist Hilfe bei spirituellem Wachstum und Ausdruck meiner kirchlichen Botschaft.“ Diese persönliche Verbindung zur Musik zeigt, wie sie nicht nur das religiöse Leben bereichert, sondern auch Trost und Freude in herausfordernden Zeiten spenden kann.

Ein Blick in die Zukunft

Die beeindruckende Zahl von über 800.000 Menschen, die in Deutschland in kirchlichen Ensembles und Chören aktiv sind, zeigt den großen Stellenwert der Kirchenmusik in der Bundesrepublik. Diese Tendenz ist auch in der Diözese Eichstätt spürbar, wo musikalische Talente gefragt sind, um lebendige Gottesdienste zu gestalten und das kulturelle Miteinander zu fördern. Die Leidenschaft für die Musik ist nicht nur ein persönliches Engagement, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Gemeinschaft.

Die Kirchenmusik wird also nicht nur aus einem religiösen Blickwinkel betrachtet, sondern hat darüber hinaus weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen, die einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben in Eichstätt und darüber hinaus leisten.

NAG

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