Im Bistum Eichstätt haben sich im Lauf der Jahre zahlreiche Menschen auf die Reise in die Welt gemacht, um als missionarische Kräfte zu wirken. Dies geschieht nicht nur aus einem religiösen Antrieb heraus, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die Gemeinden, die von diesen Individuen unterstützt werden. Die Verbindung zwischen diesen „stillen Missionaren“ und ihrer Heimat bleibt von großer Bedeutung, auch viele Jahre nach ihrem Dienst.
Die Zahl der Missionare und ihre Bedeutung
Seit der Gründung des Missionsreferats im Jahr 1979, das ursprünglich als Referat Weltkirche bekannt war, hat sich die Anzahl der aus dem Bistum Eichstätt stammenden Missionarinnen und Missionare auf bemerkenswerte 300 erhöht, die in über 23 Ländern tätig sind. Diese Missionare kommen aus verschiedenen Teilen der Welt und arbeiten in Nord- und Südamerika, Afrika, Asien sowie Ozeanien. Unter ihnen haben 96 Ordensschwestern 49 männlichen Missionaren zur Seite gestanden, darunter Diözesanpriester und Entwicklungshelfer.
Der Einfluss auf die Weltgemeinschaft
Das Engagement der missionarischen Kräfte fördert nicht nur den Austausch von Kulturen, sondern trägt auch entscheidend zum friedlichen Zusammenleben der Völker bei. Dr. Gerhard Rott, Leiter des Referats Weltkirche, betont, dass die Freiwilligen während ihres Auslandsaufenthalts nicht nur Evangelium verkünden, sondern auch ein persönliches Zeugnis als Christen ablegen. Damit wird ein wichtiger Gedanke des Glaubens sichtbar: Jeder Christ hat die Berufung, ein Missionar zu sein.
Heimatverbundenheit und die Rolle der Freiwilligen
Die Verbindung zur Heimat bleibt ein zentraler Aspekt für die missionarischen Kräfte. Traditionell haben diese im Rahmen von Heimaturlaub berichtet und Spenden gesammelt, um ihre Projekte zu unterstützen. Zudem findet am Willibaldsfest ein gemeinsames Mittagessen mit dem Bischof statt, was die Wertschätzung und den Kontakt untereinander verstärkt. Diese Tradition zeigt, wie wichtig der Austausch mit der Heimatgemeinde für die missionarischen Kräfte ist.
Eindrücke von der Mission: Besuche und Erinnerungen
Manchmal können Besuche aus der Heimat jedoch lange auf sich warten lassen. Ein Beispiel dafür ist Schwester Modoalda Stigler, die nach 50 Jahren im Dienst erstmals Besuch von ihrem Heimatbistum erhielt. Solche Besuche sind nicht nur für die Missionare selbst von Bedeutung, sondern auch für die Menschen in den Projekten, die sehen, dass ihre Arbeit gewürdigt wird.
Kreative Ansätze zur Unterstützung
Um die stillen Missionare zu unterstützen, ins Leben gerufen wurde im Jahr 2010 eine Rest-Cent-Aktion, bei der Mitarbeiter des Bistums einen Teil ihres Gehalts für die Zwecke der Mission verwenden. Dies zeigt die Verbundenheit und die Solidarität innerhalb der Gemeinschaft, die sich auch in schwierigen Zeiten um ihre Mitglieder kümmert.
Ein ehemaliger Missionar wird Bischof
Ein facettenreiches Beispiel ist Adolfo Bittschi, der 2008 von Papst Benedikt XVI. zum Weihbischof in Sucre, Bolivien, ernannt wurde. Er geht als Fidei-Donum-Priester in die Mission und hat die Pfarrei Incahuasi über viele Jahre geleitet. Seine regelmäßigen Besuche in die Heimat und sein Engagement für die Belange der Kirche in Lateinamerika zeigen den ungebrochenen Kontakt zur heimatlichen Gemeinde und die bleibende Bedeutung der missionalen Arbeit.
Die missionarischen Kräfte aus dem Bistum Eichstätt verkörpern nicht nur den Glauben, sondern auch die Humanität und den Einsatz für das Gute in der Welt. Ihre Reise ist ein eindrucksvoller Beweis für den Einfluss des Glaubens über geografische Grenzen hinweg und die Stärke der Verbundenheit zu ihrer Heimat.
– NAG