Am 24. August fand in Eisenach eine Kundgebung und Demonstration statt, organisiert vom Bündnis gegen Rechts, an der 320 Menschen teilnahmen. Die Veranstaltung war ein deutliches Zeichen gegen heute spürbare faschistische Strömungen und eine Gelegenheit für die MLPD und Rebell, ihr Wahlprogramm zu präsentieren und damit auf ihre politischen Ansichten aufmerksam zu machen.
Die Eröffnungsrede hielt ein Vertreter der Evangelischen Kirche, der eine Schweigeminute zum Gedenken an das faschistische Attentat in Solingen anregte. Es wurde ein Moment der Stille eingelegt, der die Teilnehmer an die Übergriffe auf Minderheiten und die Notwendigkeit, solche Taten nie zu vergessen, erinnerte.
Geschichte und Gedenken
Während der Demo gab es eine Zwischenkundgebung vor dem Haus einer jüdischen Familie, wo an die Deportation nach Auschwitz erinnert wurde. Die drei Stolpersteine vor dem Haus wurden als Mahnmal inszeniert, was den Teilnehmern die Schrecken der Vergangenheit vor Augen führte. Dabei wurde jedoch auch kritisch angemerkt, dass die Führung der Aktion vor allem darauf abzielte, die Menschen zum Wählen zu bewegen. Dies geschah jedoch in einer sehr allgemeinen und moralischen Form, ohne konkrete Hinweise darauf, was sie wählen sollten.
Bei der Abschlusskundgebung konnte eine Stadträtin sprechen, jedoch wurde eine Sprecherin des Eisenacher Aufbruchs abgelehnt, da sie nicht für die Veranstaltung angemeldet war. Die Einhaltung solcher formalistischer Bedingungen wirft Fragen darüber auf, wie viele unterschiedliche Stimmen in solchen Bewegungen tatsächlich Gehör finden. Trotz dieser Hürde war es der MLPD jedoch möglich, mit ihrem Lautsprecherwagen einen Straßenumzug durchzuführen und dabei Kurzreden zu halten. Selbst größere Menschenansammlungen konnten somit nicht überhört oder übersehen werden, insbesondere aufgrund der klaren und eindringlichen Botschaften auf den Plakaten.
Politische Botschaften und Reaktionen
Die Forderungen „Schließt das Braune Haus“ und „Wer AFD wählt, wählt Faschismus“ wurden von den Demonstrierenden positiv aufgenommen. Viele Gespräche mit interessierten Teilnehmern zeigten ein starkes Bedürfnis nach Austausch über die politischen Positionen und Strategien zur Bekämpfung des Faschismus. Eine Frau äußerte bei dieser Gelegenheit spontan ihre Unterstützung für die Arbeit der MLPD und spendete 20 Euro, was die Menschen auf der Veranstaltung weiter motivierte.
Es wurde jedoch auch deutlich, dass die faschistische Gefahr in der Gesellschaft oft unterschätzt wird. Die Präsenz und die klaren Aussagen der MLPD waren daher besonders wichtig, um die Menschen zu sensibilisieren und auf die Wahlen hinzuweisen. Das zusätzliche Motto „Wählt Internationalistische Liste / MLPD“ sprach einige Teilnehmer direkt an und trug dazu bei, die Diskussionen um die Wahl und das politische Engagement zu vertiefen.