In der Predigerkirche hat die aktuelle Ausstellung „Kunst im Foyer. Sichtweisen“ des Treffurter Künstlers Silvio Roth große Beachtung gefunden. Ursprünglich bis Mitte Oktober geplant, wurde die Ausstellung nun bis zum 31. Oktober verlängert und bietet den Besuchern die Gelegenheit, eine spannende Symbiose aus Malerei und Skulptur zu erleben.
Roths Arbeiten sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch tiefgründig. Unter dem Titel „Elisabeth. Wege und Ansichten” präsentiert der Künstler zwei eindrucksvolle Ölbilder – die Werrabrücke mit der Liborius-Kapelle in Creuzburg sowie den berühmten Naumburger Dom. Diese Werke sind zusammen mit einer Skulptur der Heiligen Elisabeth, gefertigt aus Sandstein, zu sehen. Die Wahl der Motive zeigt Roths starke Bindung zu seiner Heimat und deren Geschichte.
Informationen zum Künstler und seinen Werken
Der 1951 geborene Silvio Roth hat eine bewegte berufliche Laufbahn hinter sich. Nach einer Ausbildung zum Holzmodellbauer und einem Ingenieurstudium für Holztechnik in Dresden arbeitete er bis 1990 in der Automobilindustrie. Doch seine Leidenschaft für die Kunst blieb immer präsent. So engagierte er sich in der Bildhauerei, Zeichnung und Malerei und nahm an zahlreichen Ausstellungen in Mitteldeutschland teil.
Seine Kunst ist von einer besonderen Philosophie geprägt. In seinen eigenen Worten beschreibt Roth Elisabeth als „ein Leuchten der Barmherzigkeit“ und betont die zeitlose Bedeutung von Barmherzigkeit, Frieden und Nächstenliebe. Dies sind Prinzipien, die er in seinen Arbeiten verkörpern möchte und die auch in der historischen Predigerkirche widerhallen, die dem heiligen Elisabeth und Johannes dem Täufer geweiht ist.
Die Predigerkirche, in der sich die Ausstellung befindet, ist ebenfalls von großer Bedeutung. Geweiht um das Jahr 1240, beherbergt sie mittlerweile eine der bedeutendsten Sammlungen mittelalterlicher Skulpturen in Thüringen. Diese kulturelle Institution zeigt nicht nur historische Kunstwerke, sondern fördert auch zeitgenössische Kunst. So wird in der Reihe „Kunst im Foyer. Sichtweisen“ ein vielfältiges Spektrum an Perspektiven und Interpretationen zu den zentralen Themen der Kirche gezeigt.
Erweiterte Verweildauer und öffentliche Resonanz
Die Entscheidung, die Ausstellung bis Ende Oktober zu verlängern, kommt nicht überraschend. Die Resonanz auf Silvio Roths Werke war durchweg positiv, was sich in den zahlreichen Besucherzahlen widerspiegelt. Viele Kunstinteressierte schätzen die Möglichkeit, tiefere Einblicke in die Beziehung zwischen dem Künstler und seinen Motiven zu gewinnen.
Roths Arbeiten laden zur Auseinandersetzung mit wichtigen Werten ein und bieten den Besuchern eine Gelegenheit zur Reflexion über die Rolle der Heiligen Elisabeth in der Geschichte und in der heutigen Zeit. Die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart, die Roth in seinen Werken herstellt, schafft ein eindrucksvolles Erlebnis, das in der kulturellen Landschaft Mitteldeutschlands seinesgleichen sucht.
Quelle: Stadtverwaltung Eisenach
Kultur, Veranstaltungen
|
Eisenach
| Pressemitteilung
C. Schulze
Insgesamt bietet die Ausstellung nicht nur Kunst, sondern auch einen Einblick in die Werte, die die Gesellschaft zusammenhalten. Roth selbst ist ein leidenschaftlicher Verfechter dieser Ideen und trägt durch seine Werke aktiv zur Diskussion über Barmherzigkeit und Nächstenliebe bei.
Die Ausstellung in der Predigerkirche ist nicht nur ein künstlerisches Ereignis, sondern auch ein tief verwurzelter Teil der regionalen Kulturgeschichte. Die heilige Elisabeth von Thüringen, nach der die Kirche benannt ist, lebt in den Herzen der Menschen nicht nur als religiöse Figur, sondern als Symbol für Nächstenliebe und soziale Verantwortung. Diese Werte sind zeitlos und erfassen die Essenz von Roths künstlerischer Darstellung, die in seiner Arbeit wiederkehrend zu finden ist.
Die Bedeutung der heiligen Elisabeth in der Geschichte und der Kunst geht weit über die Grenzen Thüringens hinaus. Sie wird in vielen europäischen Ländern als Heilige verehrt, und ihre Lebensgeschichte ist geprägt von Taten der Barmherzigkeit. Sie wird oft darstellt, wie sie Arme speist oder Kranke pflegt, was auch Roths Werke beeinflusst. Elisabeth lebte im 13. Jahrhundert und war die Tochter des ungarischen Königs, die durch ihre Heiratsallianzen und Sozialpolitik in die Geschichte einging. Ihr Erbe wird nicht nur durch ihre Verehrung in der Kirche, sondern auch durch die Weitergabe ihrer Werte in der zeitgenössischen Kunst fortgeführt.
Einblicke in Silvio Roths Künstlerische Ausrichtung
Silvio Roths künstlerisches Schaffen zeigt eine enge Verbindung zu seinen Wurzeln und der historischen sowie kulturellen Identität Thüringens. Seine Ausbildung als Holzmodellbauer an der Ingenieurschule für Holztechnik in Dresden hat wahrscheinlich seine Affinität zur Natur und zu traditionell-handwerklichen Techniken geprägt. Roth nutzt Materialien und Techniken, die oft eine tiefere Bedeutung für die Region haben und verbindet diese mit persönlichen und biblischen Themen.
Ein Aspekt seiner Arbeit ist die Interaktion zwischen bildender Kunst und der Architektur der Ausstellungsräume. Die Predigerkirche, mit ihrem mittelalterlichen Charme und ihrer geschichtlichen Relevanz, bietet den perfekten Rahmen für Roths Werke. Hier wird nicht nur Kunst ausgestellt, sondern auch eine Geschichte erzählt, die in diese Mauern eingewebt ist. Die Wahl der Themen und deren Präsentation in einem solch historischen Kontext kann als Kommentar auf die zeitgenössischen Fragen von Glauben, Identität und gesellschaftlichen Werten gedeutet werden.
Regionale Kunstszene und künstlerisches Engagement
Roths Engagement in Gemeinschaftsprojekten und Ausstellungen in Städten wie Eisenach und Marburg spricht für die Dynamik der regionalen Kunstszene. Die aktive Mitgliedschaft im Kunstverein Eisenach e.V. zeigt, wie wichtig es ist, lokale Künstler zu unterstützen und deren Werke einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Diese Art von Engagement fördert nicht nur individuelle Künstler, sondern stärkt auch die kulturelle Identität und den Austausch in der Region.
Es ist wichtig zu erkennen, dass Kunst oft ein Spiegel der Gesellschaft ist. In einer Zeit, in der Werte wie Barmherzigkeit und Solidarität mehrfach herausgefordert werden, erinnern Ausstellungen wie „Kunst im Foyer. Sichtweisen“ an die Notwendigkeit, diese Prinzipien in unserem täglichen Leben fortzuführen. Roths Werke sind nicht nur eine Hommage an die heilige Elisabeth, sondern auch eine Aufforderung, die positive Kraft der Kunst für soziale Zwecke einzusetzen.