Forschungslabor Wald – Eisenach Online
Der Wald ist seit jeher ein wichtiger Bestandteil unserer Umwelt. Doch in den letzten Jahren hat sich sein Erscheinungsbild stark verändert. Durch den Klimawandel und den Befall von Schadinsekten wie dem Borkenkäfer leiden viele Baumarten, insbesondere die Fichte und die Buche, unter sichtbaren Absterbeerscheinungen. Diese Veränderungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Natur, sondern auch auf die Forstwirtschaft.
Das Forstamt Marksuhl und das Forstliche Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha haben in enger Zusammenarbeit eine Reihe von Versuchsflächen eingerichtet, um den Wald der Zukunft klimastabiler zu gestalten. Dabei werden verschiedene Baumarten und -herkünfte auf ihre Eignung für unsere Wälder getestet.
Eine besondere Rolle spielt die Libanonzeder, die als potentielle Wiederbewaldungsbaumart auf Schadflächen untersucht wird. Auch die Rotbuche steht im Fokus des Interesses. Das Forstamt Marksuhl beteiligt sich an einem Verbundprojekt zur Erforschung von Buchenkalamitäten im Klimawandel, um Handlungsstrategien für die Bewirtschaftung, Sanierung und Neubegründung von Buchenbeständen zu entwickeln.
Ein neues Forschungsprojekt mit dem Namen „ResEt-Fi“ widmet sich der Entwicklung multifunktionaler Wälder auf gestörten Fichtenflächen. Universitäten und Forschungseinrichtungen untersuchen verschiedene Flächen, um waldbauliche Behandlungsstrategien abzuleiten und positive klimatische Effekte aufzuzeigen.
„Forstwirtschaft ist ein Generationenvertrag“, betont Forstamtsleiter Ansgar Pape. Mit den Versuchsflächen legt man den Grundstein für zukünftige Generationen, die von den gewonnenen Erkenntnissen profitieren werden.
Kleine Libanonzeder im Revier Etterwinden
Der Wald als Forschungslabor bietet vielfältige Möglichkeiten, den Einfluss des Klimawandels auf die Wälder zu erforschen und Maßnahmen für eine nachhaltige Bewirtschaftung zu entwickeln. Durch die enge Zusammenarbeit von Forstämtern und Forschungseinrichtungen entstehen wichtige Erkenntnisse, die langfristig dazu beitragen, den Wald als Lebensraum und Wirtschaftsfaktor zu erhalten.
Quelle: ThüringenForst
Autor: A. Müller
– NAG