Vor drei Jahrzehnten wurde das Frauenhaus in Finsterwalde gegründet, um Frauen und Kindern, die von Gewalt betroffen sind, einen sicheren Hafen zu bieten. Jetzt, anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Einrichtung, wurde in einer feierlichen Veranstaltung die bedeutende Bilanz dieser Arbeit gezogen. Seit seiner Gründung im Jahr 1994 konnte das Frauenhaus insgesamt 957 Frauen und 919 Kindern die benötigte Unterstützung bieten. Die Feier fand im Foyer der Kulturweberei statt und stellte die unermüdliche Arbeit der Mitarbeitenden in den Vordergrund.
Die Dezernentin für Bildung, Jugend und Soziales, Anja Miersch, hob in ihrer Ansprache die große gesellschaftliche Verantwortung hervor, die mit der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen einhergeht. Sie zitierte den berühmten Science-Fiction-Autor Isaac Asimov: „Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen“. Diese Worte unterstreichen die Dringlichkeit und Notwendigkeit von Zufluchtsorten wie dem Frauenhaus, sowohl für die Betroffenen als auch für die Gesellschaft insgesamt.
Wichtige Unterstützung für Frauen und Kinder
Das Frauenhaus hat sich im Laufe der Jahre als entscheidende Anlaufstelle für von Gewalt betroffene Frauen etabliert. Mit seinen Räumlichkeiten, die Platz für sechs Zimmer mit insgesamt 16 Betten bieten, kann es flexibel auf die Bedürfnisse der Frauen und Kinder eingehen. Der Schutz, den das Frauenhaus bietet, geht über die Unterbringung hinaus. Die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen unterstützen die Betroffenen aktiv bei der Beantragung von Sozialleistungen, der Wohnungssuche und vielen weiteren Aspekten, die für einen selbstbestimmten Neuanfang unerlässlich sind.
„Hier erleben Frauen oft zum ersten Mal, was es heißt, selbstbestimmt zu handeln und Unterstützung zu erhalten“, so Anja Miersch. Dieses Gefühl von Selbstbestimmung ist entscheidend, um aus einem Teufelskreis der Gewalt auszubrechen. In den letzten Jahren konnten zahlreiche Frauen ihre Geschichten teilen und schilderten eindrucksvoll, wie sie dank der Unterstützung des Frauenhauses ein neues Leben aufbauen konnten.
Die Veranstaltung würdigte nicht nur die Erfolge der Vergangenheit, sondern warf auch einen Blick in die Zukunft. Die Drohung häuslicher Gewalt bleibt ein drängendes Problem, das stetige Aufmerksamkeit und Unterstützung erfordert. Miersch ermutigte alle Anwesenden dazu, sich aktiv für die Gleichberechtigung und Sicherheit von Frauen einzusetzen. „Es liegt an uns allen, dafür zu sorgen, dass Gewalt gegen Frauen nicht toleriert wird“, betonte sie und forderte zu gemeinsamen Anstrengungen auf.
Die Landeshauptstadt Elbe-Elster und die Leiterin des Frauenhauses, Lilija Krajkowski, waren ebenfalls unter den Gästen. Gemeinsam sollen auch in den kommenden Jahren die Schutzbedürfnisse von Frauen und Kindern im Fokus stehen, um die wertvolle Arbeit der Einrichtung fortzuführen. Die unermüdliche Hingabe der Mitarbeitenden muss gewürdigt werden, denn sie leisten einen unverzichtbaren Dienst, indem sie dazu beitragen, dass Frauen und ihre Kinder gewaltfreie Lebensverhältnisse aufbauen können.
Das 30-jährige Bestehen des Frauenhauses in Finsterwalde symbolisiert nicht nur die Erfolge in der Unterstützung von Opfern von Gewalt. Es ist auch ein Aufruf an die Gesellschaft, sich weiterhin für die Rechte und den Schutz von Frauen und Kindern einzusetzen und mit vereinten Kräften gegen Gewalt vorzugehen.