Die Volkswagen AG hat kürzlich angekündigt, die Produktion ihres neuen Elektrofahrzeugs, des VW ID.7, im Werk in Emden erheblich zu steigern. Dies geschieht in Reaktion auf die Nachfrage, die vor allem von seiner Kombiversion, dem VW ID.7 Tourer, angetrieben wird. Obwohl das ursprüngliche Modell beim Verkaufsstart vor etwa einem Jahr hinter den Erwartungen zurückblieb, zeigen die aktuellen Marktreaktionen ein deutlich anderes Bild.
Der VW ID.7, der seit der Einführung im Jahr 2023 insgesamt 3.187 Neuzulassungen in Deutschland verzeichnet hat, entspricht einem Marktanteil von lediglich einem Prozent. Im Vergleich dazu scheinen die Kombiversionen des Fahrzeugs, insbesondere der Tourer, die Beliebtheit bei den Käufern erheblich zu steiger.
Produktionserweiterung in Emden
In den ursprünglichen Plänen von Volkswagen war die Produktion von 140.000 Elektroautos im kommenden Jahr im Werk Emden vorgesehen. Diese Zahl wurde jedoch angesichts der steigenden Nachfrage auf nunmehr 190.000 Fahrzeuge angehoben. Das Werk ist damit für einen Zwei-Schicht-Betrieb ausgelegt, kann theoretisch aber im Drei-Schicht-Betrieb bis zu 250.000 Autos pro Jahr produzieren. Das scheint allerdings vorerst nicht realistisch, da VW sich zunächst auf die gesteigerte Produktion im Zwei-Schicht-Betrieb konzentrieren wird.
Ein maßgeblicher Teil dieser Produktionssteigerung entfällt auf den VW ID.7, dessen Produktionsanteil etwa die Hälfte der Gesamtkapazität in Emden ausmachen soll. Der Kompakt-SUV ID.4 wird den anderen Teil ausfüllen. Besonders auffällig ist die deutlich höhere Nachfrage nach dem Kombi, der die potenziellen Käufer anspricht, während die Limousine an Popularität eingebüßt hat. Der Werksleiter Uwe Schwartz berichtete der Nordwest-Zeitung, dass Bestellungen für den ID.7 Tourer derzeit erst im kommenden Jahr ausgeliefert werden können.
Diese Verkaufsentwicklungen erinnern an frühere Modelle, wie den Passat, dessen Kombiversion Passat Variant in der Vergangenheit ebenfalls bessere Verkaufszahlen erzielte als die Limousine. Heute wird die neunte Passat-Generation ausschließlich als Kombi angeboten, was das Interesse an Kombimodellen unterstreicht.
Marktbedingungen und EU-Vorgaben
Ein weiterer großer Faktor, der zur Produktionsaufstockung führt, sind die strengen CO₂-Vorgaben der EU, die im nächsten Jahr in Kraft treten werden. Volkswagen, wie viele andere Automobilhersteller, sieht sich unter Druck, ausreichend Elektrofahrzeuge zu verkaufen, um hohe Strafzahlungen zu vermeiden. Dies könnte eine Rolle dabei spielen, warum die Produktionskapazitäten zügig erhöht werden, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
Für das Volkswagen-Werk in Emden birgt diese Produktionssteigerung nicht nur die Möglichkeit, auf positive Markttrends zu reagieren, sondern auch, sich an die dynamischen Veränderungen in der Automobilindustrie anzupassen. Der ID.7 Tourer und die Bemühungen um eine bessere Marktposition sind ein klarer Schritt in die Zukunft der Elektromobilität.
Bereits seit seiner Vorstellung hat der ID.7 Tourer die Fachpresse überwiegend positiv beeindruckt, was nicht zu übersehen ist, da in Europa momentan noch wenige Elektro-Kombis verfügbar sind. Diese Marktlücke sorgt dafür, dass Volkswagen sich eine ideale Ausgangsposition für die kommenden Jahre erhofft, während sie gleichzeitig die Notwendigkeit haben, strenge gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Volkswagen durch die Zusammenarbeit von Marktforschung, Produktionserweiterung und strategischer Planung gezielt auf die Herausforderungen und Chancen, die die Elektromobilität bietet, reagiert. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich der Markt entwickelt und ob der ID.7 Tourer tatsächlich der Schlüssel zum Erfolg für Volkswagen in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld der elektrischen Fahrzeuge ist.