Die Erhebung der Passantenfrequenz in Altena durch die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) stellt einen wichtigen Schritt dar, um das Innenstadtleben revitalisieren. Die neuesten Daten, die durch moderne Sensorik erfasst wurden, bieten Einblicke in die Dynamik des Besucheraufkommens und eröffnen neue Perspektiven für Stadtmarketing und Einzelhandel.
Warum die Messungen so wichtig sind
Die Zählung der Passanten ist mehr als nur eine statistische Erfassung. Sie liefert „fundierte Daten über die Besucherströme in der Stadt“, erklärt Kirsten Deggim, die SIHK-Branchenkoordinatorin für Handel und Dienstleistungen. Diese Informationen sind entscheidend für die Entwicklung gezielter Marketingstrategien und die Unterstützung des Einzelhandels und der Gastronomie in Altena. Die Passantenfrequenz gilt als Indikator für die Attraktivität und Vitalität der Innenstadt, was für viele Geschäftsinhaber von großer Bedeutung ist.
Die Messmethodik im Detail
Die Messung erfolgt anonymisiert durch eine Sensorik, die Bewegungen von Handys erfasst. Diese Methode konzentriert sich allein auf Passanten mit Mobiltelefonen und schließt Bewohner der Innenstadt aus, um ein realistisches Bild des eigentlichen Besucheraufkommens zu erhalten. So wurde bereits am Sonntag, dem 2. Juni, – dem Datum des Altenaer Stadtfestes – ein Besucherrekord von 3.094 Passanten gezählt, was dem höchsten Wert in diesem Jahr entspricht.
Die Situation in der Innenstadt
Die Ergebnisse verdeutlichen jedoch auch die Herausforderungen, denen sich Altena gegenübersieht. Im Vergleich zu anderen Städten fällt die Zahl der Passanten in Altena deutlich ab. Beispielsweise erreicht Plettenberg an einem durchschnittlichen Freitag stolze 5.616 Besucher. Diese Zahlen verdeutlichen, dass es an der Zeit ist, Maßnahmen zu ergreifen, um die Lebensqualität und das Einkaufsumfeld zu verbessern. Das kürzlich durchgeführte Stadtfest zeigt, dass es einen klaren Wunsch nach lebendigen und gut besuchten Innenstädten gibt.
Die Rolle von Wetterdaten
Zusätzlich zu den Passantenzahlen wird auch das Wetter dokumentiert, wodurch weitere Zusammenhänge zwischen Besucheraufkommen und klimatischen Bedingungen erkennbar werden können. Diese Daten werden von Jens Hiller, dem Altenaer Wirtschaftsförderer, ausgewertet. Hiller sieht in den erhobenen Informationen eine Möglichkeit, durch geschickte Planung von Veranstaltungen und Marketingaktionen das Innenstadtleben nachhaltig zu stärken.
Ein Appell an die Zukunft
„Menschen wollen Menschen in den Geschäften, die sie kennen“, betont Deggim. Um die Menschen wieder in die Innenstadt von Altena zu ziehen, sei es notwendig, die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Neben Sonderangeboten könnten auch Veranstaltungen, die Gemeinschaft fördern und Geschichten erzählen, eine signifikante Rolle spielen. Die Zusammenarbeit im Stadtmarketing wird entscheidend sein, um den Trend umzukehren und Altena wieder zu einem lebendigen Ort für Besucher zu machen.
Die Zählungen werden bis Ende des Jahres fortgesetzt, um ein umfassendes Bild über Besucherströme zu erhalten. Ob diese Erhebung darüber hinaus verlängert wird, steht noch nicht fest. Dennoch ist klar: Altena hat das Potenzial, sich neu zu erfinden – wenn die richtigen Schritte unternommen werden.
– NAG