Im Volkswagen-Stammwerk Wolfsburg wird es am Mittwoch spannend, da die Belegschaft in einer Betriebsversammlung über die aktuellen Sparpläne informiert wird. Die Betriebsratschefin Daniela Cavallo kündigte an, dass die Versammlung gut besucht sein wird und die Sorgen der Mitarbeiter lautstark Ausdruck finden könnten. Die Beschäftigten, die sich bisweilen in einer stabilen Position fühlten, kämpfen nun mit teils existenziellen Ängsten aufgrund der angekündigten Sparmaßnahmen des Unternehmens.
In der vergangenen Zeit unterstützte der Betriebsrat die Implementierung von Sparmaßnahmen, einschließlich eines Stellenabbaus durch Altersteilzeitregelungen und Abfindungsprogramme. Allerdings sieht die Unternehmensführung diese Maßnahmen nicht mehr als ausreichend an, um die gesteckten Einsparziele zu erreichen. Laut dem „Handelsblatt“ gibt es eine Lücke von zwei bis drei Milliarden Euro, die dringend geschlossen werden muss.
Geplante Werksschließungen und Sparmaßnahmen
Der Volkswagen-Markenchef Thomas Schäfer wird am Mittwoch persönlich zur Belegschaft sprechen und über die bevorstehenden Sparmaßnahmen informieren. Zu den besorgniserregenden Themen zählen auch mögliche Werksschließungen und Entlassungen, auf die Gewerkschaften und Politiker bereits mit großer Besorgnis reagiert haben. Die Tatsache, dass der Konzern Standortschließungen in Deutschland nicht mehr ausschließen kann, hat die Stimmung unter den Beschäftigten zusätzlich aufgeheizt.
Besonders in Emden, wo das Werk kürzlich für 1,3 Milliarden Euro umgebaut wurde, um elektrische Fahrzeuge zu produzieren, ist die Unsicherheit groß. Auch dort ist eine Betriebsversammlung für Donnerstag geplant, bei der sich der örtliche Betriebsrat zu den möglichen neuen Sparmaßnahmen äußern möchte.
Die Lage wird von Volkswagen als „äußerst angespannt“ beschrieben. In den letzten Monaten wurden bereits Leiharbeiter entlassen und Schichten gestrichen, was zu einem erhöhten Druck auf die verbleibenden Mitarbeiter führte. Der Betriebsrat hat bereits „massiven Widerstand“ gegen die Einsparungen angekündigt, um die Arbeitsplätze in den betroffenen Standorten zu sichern.
Die Ankündigung einer „Perspektivwerkstatt“, die an allen Standorten eingerichtet werden soll, ist ein Versuch des Unternehmens, den Beschäftigten eine gewisse Perspektive zu bieten. Die Workshops sollen im Oktober starten und könnten eine Antwort auf die Ungewissheit sein, die durch die Sparmaßnahmen entstanden ist.
In der Zwischenzeit bleibt die Belegschaft besorgt und fragt sich, was die nächsten Schritte des Unternehmens sein werden und wie es um ihre Arbeitsplätze und die Zukunft von Volkswagen bestellt ist. Das Unternehmen steht vor einer bedeutenden Herausforderung, gleichsam die Rentabilität zu sichern und gleichzeitig das Vertrauen der Mitarbeiter nicht zu verlieren. Die kommenden Tage und die Ergebnisse der Betriebsversammlungen werden entscheidend dafür sein, wie sich die Situation entwickeln wird.