In Lingen regten sich die Proteste lautstark gegen eine mögliche Zusammenarbeit zwischen dem russischen Atomkonzern Rosatom und der örtlichen Brennelementfabrik. Etwa 100 Atomkraftgegner zogen durch die Straßen und warnten vor den „brandgefährlichen Atomplänen“ für die Region. Seit über vier Jahrzehnten werden in Lingen Brennelemente für Atomkraftwerke in Europa produziert, und die Firma Advanced Nuclear Fuels (ANF) plant nun, auch Brennelemente für osteuropäische Atomkraftwerke sowjetischer Bauart herzustellen. Um dies zu ermöglichen, will ANF mit einer Tochtergesellschaft von Rosatom kooperieren.
Die Kritiker sind alarmiert: Sie befürchten, dass diese Kooperation die Sicherheit Deutschlands gefährden könnte und eine langfristige Abhängigkeit vom Kreml schafft. Der Emsländer Umweltminister Christian Meyer betonte, dass im Rechtsstaat politische Bedenken zwar legitim seien, jedoch ein Antrag zur Anpassung der Produktion nicht einfach abgelehnt werden könne. Ein entscheidendes Treffen zur Erörterung von rund 11.000 Einwendungen, viele davon gegen die Kooperation mit Russland, findet am 20. November in den Emslandhallen statt. Die Diskussion um Sicherheit und Atomenergie bleibt somit auf der Tagesordnung, während die besorgten Bürger ihre Stimme erheben. Mehr dazu lesen Sie hier.