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Energiewende im Osnabrücker Raum: Unternehmen kämpfen gegen negative Effekte

"Die IHK-Organisation berichtet, dass 56 Prozent der Unternehmen in der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim negative Auswirkungen der Energiewende auf ihre Wettbewerbsfähigkeit wahrnehmen, was die Dringlichkeit politischer Maßnahmen zur Unterstützung der Transformation unterstreicht."

Negative Konsequenzen der Energiewende für regionale Unternehmen

In der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim zeigen die Unternehmen besorgniserregende Rückmeldungen zur aktuellen Energiewende. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat die Ergebnisse ihres Energiewendebarometers veröffentlicht, das verdeutlicht, dass 56 Prozent der befragten Firmen von negativen oder sehr negativen Auswirkungen auf ihre Wettbewerbsfähigkeit berichten. Die Umfrage, die sich auf die Perspektiven der regionalen Wirtschaft konzentriert, zeigt auf, dass nur ein geringer Anteil von zehn Prozent der Unternehmen positive Effekte verzeichnet.

Wettbewerbsfähigkeit unter Druck

Der ermittelte Wert des Energiewendebarometers liegt bei -28,8, was eine leichte Verbesserung im Vergleich zum vorherigen Quartal darstellt, jedoch immer noch deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von -15,5 liegt. Vor der Energiekrise erreichte der Wert im Jahr 2021 sogar -0,8. „Die gesamtpolitischen Rahmenbedingungen sind nicht die richtigen, um den Unternehmen die nötige Unterstützung zu geben“, kritisiert Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK. Vor allem die stark gestiegenen Netzentgelte stellen eine große Belastung für die Betriebe dar.

Herausforderungen der Energietransformation

Die Umfrage verdeutlicht zusätzlich, dass eine wachsende Zahl von Unternehmen an Engpässen bei Übertragungs- und Verteilnetzen leidet. Dieser Anteil ist von 65 auf 80 Prozent gestiegen. Trotz der getroffenen Maßnahmen zur Energieeinsparung sehen nur noch zehn Prozent der Firmen Einsparpotenziale jenseits von zehn Prozent ihres Gesamtverbrauchs. Insbesondere in der energieintensiven Industrie ist die Aussicht auf signifikante Einsparungen äußerst gering.

Aktive Bemühungen zur Klimaneutralität

Trotz der erheblichen Herausforderungen gibt es immerhin eine positive Entwicklung in Bezug auf den Klimaschutz. Von den 54 IHK-Mitgliedsunternehmen bezeichnen sich sechs Prozent bereits als klimaneutral. Weitere 56 Prozent planen, bis 2030, 2040 oder 2045 diesen Status zu erreichen. Auch die Idee der sogenannten Power Purchase Agreements (PPAs), langfristige Direktstromlieferverträge, wird von der Region aufgegriffen. 46 Prozent der regionalen Unternehmen planen, solche Verträge abzuschließen, was einen deutlich höheren Wert als der Bundesdurchschnitt von 26 Prozent darstellt.

Dringender Handlungsbedarf der Politik

„Es ist entscheidend, dass die Regierung ihre Ankündigungen in konkrete Maßnahmen umsetzt, die den Firmen zugutekommen“, äußert Graf. Was die Unternehmen jetzt benötigen, sind Wachstumsimpulse, damit sie in die nötigen Technologien investieren können, um die Energiewende erfolgreich zu gestalten. Ohne diese Unterstützung könnte die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft weiter leiden.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.ihk.de/osnabrueck/.

NAG

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