Iserlohn. Die Evangelische Jugendhilfe Iserlohn-Hagen plant eine ganz besondere Feier: 2026 wird sie stolze 250 Jahre alt. Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, um diesem bedeutenden Meilenstein in der Geschichte der Einrichtung gerecht zu werden. Der Geschäftsführer Reinhard Meng führt aus, dass nicht nur eine einmalige Feier angedacht ist, sondern ein ganzes Jahr voller Veranstaltungen, die den Bürgern Gelegenheit geben sollen, die Jugendhilfe und ihre wertvolle Arbeit kennenzulernen.
Die Wurzeln der Evangelischen Jugendhilfe reichen bis ins Jahr 1776 zurück, als sie als Waisenhaus ins Leben gerufen wurde. Sie ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Iserlohner Geschichte, sondern auch die erste diakonische Einrichtung in Deutschland. Diese lange Geschichte bringt eine Fülle an Erlebniswerten mit sich, die in den Festivitäten reflektiert werden sollen.
Ein vielfältiges Programm für alle
Im Zuge des Jubiläumsjahres sind zahlreiche Veranstaltungen geplant, die Einblicke in die vielfältige Arbeit der Jugendhilfe bieten werden. Schulsozialarbeit, offene Kinder- und Jugendarbeit sowie Erziehungshilfe sind nur einige der Bereiche, in denen rund 550 Mitarbeitende tätig sind. Das Ziel ist es, den Menschen einen besseren Zugang zu den oft wenig greifbaren Konzepten der Jugendhilfe zu ermöglichen. Stefanie Eltermann, Mitarbeiterin in der Öffentlichkeitsarbeit, betont, dass der Begriff „Jugendhilfe“ vielen zunächst nicht viel sagt und daher das Bedürfnis besteht, die eigene Arbeit klarer zu kommunizieren.
Ein offizieller Startschuss wird im Januar bei einem festlichen Gottesdienst in der Bauernkirche gegeben. Diesem folgen mehrere Fachtagungen, die in Kooperation mit der University of Europe (UE) geplant sind. Diese Fachtagungen sollen sowohl Fachkräfte als auch interessierte Bürger einladen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Zu den Feierlichkeiten gehören außerdem Veranstaltungen, die speziell für Mitarbeiter, ehemalige Beschäftigte, Wegbegleiter sowie Kinder und Jugendliche organisiert werden.
Auf der Suche nach Erinnerungsstücken
Ein zentrales Element der Jubiläumsfeierlichkeiten wird eine Sonderausstellung im Stadtmuseum sein, die die beeindruckende Geschichte der Jugendhilfe dokumentieren soll. Reinhard Meng hebt hervor, dass der Blick auch in die Vergangenheit gelenkt werden solle. Die Jugendhilfe ist auf der Suche nach Erinnerungsstücken aus der Geschichte, wie zum Beispiel alten Briefen, Fotos oder Dokumenten, die persönliche Geschichten erzählen. Interessierte können sich jederzeit per E-Mail oder telefonisch bei der Jugendhilfe melden, um Exponate zur Verfügung zu stellen.
Zusätzlich wird eine Chronik erstellt, an der Prof. Dr. Holger Wendelin arbeitet. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Stadt- und Kirchenarchiv, die wertvolle Materialien bereitstellen. Auch Interviews mit Zeitzeugen sollen Teil des Projekts werden, um die Geschichte lebendig und nachvollziehbar zu gestalten.
Um die Geschichte noch greifbarer zu machen, plant die Jugendhilfe ein digitales Konzept. Hierbei sollen fünf digitale Avatare entwickelt werden, die Kinder aus unterschiedlichen Epochen repräsentieren. Diese Avatare werden nicht nur die persönlichen Lebensumstände der Kinder zeigen, sondern auch den historischen Kontext erfassen. So wird ein spannender Bogen von den Anfängen im 18. Jahrhundert bis zu aktuellen Entwicklungen gespannt.
Bereits jetzt nutzt die Jugendhilfe sozialen Medien, um die Vorfreude auf das Jubiläum zu steigern. Auf Instagram wird das Format „250 Jahre – 250 Gesichter“ präsentiert. Hierbei kommen Mitarbeitende, Bewohner und Unterstützer zu Wort, um ihre persönliche Verbindung zur Jugendhilfe darzustellen. Reinhard Meng hebt hervor, wie wichtig diese Initiative ist und dass bis zum Jubiläum 250 Personen ihre Geschichten teilen sollen. Diese Erzählungen reflektieren die großen und kleinen Lebensgeschichten, die die Jugendhilfe seit mehr als 240 Jahren begleitet.
Die umfangreichen Vorbereitungen für das Jubiläum der Evangelischen Jugendhilfe zeigen nicht nur den Respekt vor der eigenen Geschichte, sondern auch den Einsatz, die wertvolle Arbeit dieser Institution besser in die Öffentlichkeit zu tragen. Die kommenden Jahre versprechen anregende Diskussionen, wertvolle Einblicke und eine stärkere Vernetzung mit der Gemeinschaft.