Riesige Schmetterlings-Graffiti beleben graue Betonmauer
Stuttgart (dpa) – Die Betonmauer entlang des Neckars wird zu einer lebendigen Kunstgalerie, dank des Künstlers Lena Schmidt. Anstelle von Farbe und Pinsel setzt sie auf die Technik des «Reverse Graffiti» und haucht der tristen Mauer neues Leben ein. Auf einer Länge von 300 Metern entstehen 15 enorme Schmetterlinge, die mit einem Hochdruckreiniger von Industriekletterern aus dem Schmutz herausgearbeitet werden, ohne Farbe zu verwenden. Dieses kreative Projekt ist Schmidts bisher größtes Werk in der Stadt.
Der Stuttgarter Neckarabschnitt ist ein beliebtes Ziel für Spaziergänge und Radtouren, doch bisher dominierte die graue Betonmauer das Bild. Schmidt wollte mit ihren Schmetterlingsmotiven nicht nur ästhetisch beeindrucken, sondern auch eine Botschaft vermitteln. Die Wahl fiel auf den Schmetterling als Symbol für Transformation und Leichtigkeit, aber auch als Erinnerung an den Rückgang der Schmetterlingspopulation aufgrund von Umweltveränderungen.
Lokale Unterstützung für kunstvolles Gemeinschaftsprojekt
Vor Beginn des Projekts arbeitete Schmidt eng mit der örtlichen Stadtverwaltung zusammen, um die Genehmigungen einzuholen und die logistischen Herausforderungen zu bewältigen. Bürgermeister Markus Berger zeigt sich begeistert von dem Vorhaben und betont die positive Wirkung auf die lokale Gemeinschaft. „Die Schmetterlings-Graffiti sind nicht nur ein optischer Gewinn für die Stadt, sondern auch ein kreativer Ausdruck der Zusammenarbeit und des Umweltbewusstseins“, so Berger.
Die Umsetzung des Projekts erfordert das Können von vier Industriekletterern, die täglich bis zu sechs Stunden an der Mauer arbeiten. Schmidt beaufsichtigt den Prozess vom Boden aus und sorgt dafür, dass jedes Detail der Schmetterlinge genau den Vorlagen entspricht. Der Einsatz von Hochdruckreinigern erfordert Präzision und Sorgfalt, um die Motive klar und deutlich auf der Mauer zu präsentieren.
Nachhaltige Kunst für die Stadtlandschaft
Das Graffiti-Projekt wird voraussichtlich drei Wochen dauern, aber die Schmetterlinge werden voraussichtlich mehrere Jahre lang an der Betonmauer zu bewundern sein. Schmidt hofft, dass ihr Werk nicht nur als visuelle Attraktion dient, sondern auch als Erinnerung an die Bedeutung des Naturschutzes und der künstlerischen Kreativität im städtischen Raum.
– NAG