Ennepe-Ruhr-Kreis

„Prioreier Straße: Geplantes Motorradverbot und alternative Sicherheitsmaßnahmen“

Die Kreisverwaltung prüft derzeit alternative Maßnahmen zu einem möglichen dauerhaften Motorrad-Fahrverbot an der Prioreier Straße, nachdem Anwohner über Lärmbelästigung klagten, während im Anhörungsverfahren auch neue Fahrbahnmarkierungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für Motorradfahrer in Betracht gezogen werden.

Die Debatte um Verkehrssicherheit und Lärmbelästigung auf der Prioreier Straße hat neue Wendungen genommen. Die Kreisverwaltung hat sich entschlossen, das derzeit nur an Wochenenden und Feiertagen geltende Motorrad-Fahrverbot auf eine dauerhafte Regelung auszuweiten. Pressesprecher Ingo Niemann wies darauf hin, dass das rechtliche Anhörungsverfahren noch läuft und man die Öffentlichkeit informieren werde, sobald eine endgültige Entscheidung getroffen wurde.

Ortstermin zur Beurteilung der Situation

Im Zuge des Anhörungsverfahrens wurde ein Ortstermin mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW durchgeführt. Andreas Berg von Straßen.NRW erklärte, dass neben der Einschätzung durch die Unfallkommission vor allem auch die tatsächlichen Gegebenheiten der Straße und deren Zustand gesichtet wurden. Dies geschah im Kontext der zahlreichen Beschwerden von Anwohnern über Motorradlärm. Berg merkte an, dass diese Lärmbelästigung über die Jahre hinweg nicht gewohnt war, da es jahrzehntelang keine Motorradgeräusche gab. Er räumte ein, dass die Beschwerden gerechtfertigt sind, betonte jedoch, dass nicht alle Fahrer für die extremen Geräusche verantwortlich sind.

Untersuchung von Alternativen zur Vollsperrung

Ein weiterer wichtiger Eckpunkt in dieser Angelegenheit ist die Prüfung alternativer Maßnahmen zur Vollsperrung der Prioreier Straße. Jennifer Boeke von der Kreispolizeibehörde informierte am 25. Juli telefonisch darüber, dass verschiedene Ansätze zur Verbesserung der Situation in Betracht gezogen werden. Konkrete Maßnahmen wurden von den Behörden zwar noch nicht kommuniziert, doch es wird vermutet, dass unter anderem auch spezielle Fahrbahnmarkierungen in Erwägung gezogen werden. Diese Markierungen könnten Motorradfahrern helfen, sicherer durch Kurven zu navigieren.

Erfahrungen aus dem Verkehrsversuch

Ein Beispiel für die Wirksamkeit solcher Fahrbahnmarkierungen liefert ein Modellversuch auf der Panoramastraße (L218) im Kreis Düren. Hier wurden ellipsenförmige Markierungen zur besseren Orientierung der Motorradfahrer implementiert. Die ersten Auswertungen zeigen, dass Motorradfahrer die sicherste Linie auf der Fahrbahn häufiger wählten, was die Kollisionsgefahr mit Gegenverkehr erheblich reduzierte. Die Geschwindigkeiten in Kurven waren ebenfalls gesenkt worden.

Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Diese Entwicklungen haben nicht nur verkehrstechnische, sondern auch soziale Implikationen für die Anwohner der Prioreier Straße. Das Bestreben, eine dauerhafte Lösung zu finden, zeigt, wie wichtig es ist, sowohl die Bedürfnisse der Motorradfahrer als auch der Anwohner zu berücksichtigen. Mit einer Kombination aus Fahrverboten und verbesserten Straßenmarkierungen könnte ein balancierter Ansatz zur Förderung der Verkehrssicherheit und zur Reduktion von Lärmminderung auf die Beine gestellt werden.

Fazit: Eine Maßnahme für die Zukunft

Ob die Bundesregierung die Vorschläge der Polizei und Straßenbehörde annehmen wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass die Diskussion um die Prioreier Straße und ähnliche Straßen zukünftig relevant bleiben wird. Es zeigt sich, dass der Dialog und Kompromisse notwendig sind, um sowohl die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten als auch den Anwohnern ein lebenswertes Umfeld zu bieten.

NAG

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