Cape Canaveral (dpa) – Die Nasa hat entschieden, ihre beiden Astronauten Suni Williams und Barry Wilmore erst im Februar 2025 von der Internationalen Raumstation (ISS) zurück zur Erde zu bringen. Das wird nicht, wie ursprünglich geplant, mit dem «Starliner», sondern mit dem «Crew Dragon» von SpaceX geschehen. Diese unerwartete Verschiebung hat ihre Ursache in technischen Schwierigkeiten, die beim «Starliner» aufgetreten sind, und die Sicherheitslage betreffend die Rückführung der Astronauten.
Die beiden Raumfahrer hatten im Juni während des ersten bemannten Testflugs des «Starliner» die ISS erreicht. Geplant war ein Aufenthalt von etwa einer Woche, doch technische Probleme, darunter Triebwerksausfälle und Heliumlecks, führten dazu, dass die Nasa eine kritische Neubewertung der Situation vornehmen musste. Nasa-Chef Bill Nelson erklärte, dass die Entscheidung, die Rückkehr zu verschieben, aus Sicherheitsgründen getroffen wurde. Die Ingenieure der Nasa hatten lange darüber nachgedacht, ob ein Rückflug mit dem problematischen «Starliner» oder die Nutzung des «Crew Dragon» die bessere Option darstellen würde.
Details zur Rückkehr und den Problemen mit dem «Starliner»
Ursprünglich sollte die Crew 9 mit dem «Crew Dragon» im September starten. Infolgedessen wird dieser Flug nun nur mit zwei statt mit vier Astronauten durchgeführt. Williams und Wilmore werden die Rückreise zur Erde in einer Crew-Formation zusammen mit zwei weiteren Astronauten im „Crew Dragon“ antreten.
Der «Starliner», der von Boeing gefertigt wird, unterscheidet sich in einigen wesentlichen Aspekten vom «Crew Dragon». Für den Testflug im Juni war das zunächst hochgelobte Raumfahrzeug nach jahrelangen Verzögerungen endlich gestartet. Der erste unbemannte Flug fanden bereits im Mai 2022 statt, der vier Tage dauerte und erfolgreich zur ISS führte. Langfristig soll der «Starliner» als Alternative zum «Crew Dragon» fungieren und Astronauten zur ISS transportieren und wieder zurückholen. Doch die neuerlichen Probleme mit der Technik werfen Fragen auf, wie zuverlässig dieses Raumschiff wirklich ist.
Ein Hauptunterschied zwischen beiden Raumfahrzeugen ist ihre Rückkehrmethode. Während der «Crew Dragon» im Wasser landet, kommt der «Starliner» auf festem Boden zur Erde. Dies könnte viele Vorteile bringen, allerdings ist die Sicherheit der Astronauten immer die oberste Priorität. Die Verzögerungen bei der Rückführung von Williams und Wilmore verdeutlichen die Herausforderungen, denen die Nasa gegenübersteht, während sie die bemannte Raumfahrt weiterhin sicher und effizient gestalten möchte.
Ausblick auf die Zukunft des «Starliner»
Die Nasa und Boeing arbeiten eng zusammen, um die Probleme des «Starliner» zu beheben und dessen zukünftige Einsätze zu gewährleisten. Die gegenwärtige Situation spiegelt größere Herausforderungen in der Raumfahrtindustrie wider, wo technische Schwierigkeiten oft unvorhergesehen auftauchen können. Die Bemühungen, das „Starliner“-Programm auf die Beine zu stellen, stehen in direkter Verbindung mit dem fortlaufenden Streben der Nasa, verschiedene Anbieter von Raumtransportdiensten zu integrieren, um die menschliche Präsenz im All weiter zu festigen.
Während die Nasa nun die Planungen für den Rücktransport anpasst, bleibt es abzuwarten, wie schnell das «Starliner»-Programm wieder auf Kurs kommt. Der Fokus liegt zunehmend darauf, künftige Probleme zu antizipieren, um die Sicherheit der Astronauten in diesem regulatorisch und technisch anspruchsvollen Bereich zu gewährleisten.
Der Ausgang dieses Vorfalls könnte langfristige Auswirkungen auf die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Raumfahrtunternehmen haben und auch darüber entscheiden, wie die Nasa ihre Missionen in der Zukunft plant. Technische Pannen wie diese fordern alle Beteiligten dazu auf, rigoros zu hinterfragen, wie sie ihre Ziele im Bereich der bemannten Raumfahrt erreichen können und welche Rolle jeder Anbieter dabei spielen kann.
Die Entscheidung der Nasa, die Astronauten Suni Williams und Barry Wilmore im Februar 2025 mit dem «Crew Dragon» zur Erde zurückzubringen, verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich die US-Raumfahrt gegenübersehen. Sicherheitsaspekte stehen an erster Stelle, insbesondere nach den Schwierigkeiten mit dem «Starliner». Dieser Vorfall wirft Fragen zur Zuverlässigkeit der derzeit genutzten und zukünftigen Raumfahrzeuge auf und beleuchtet die Bedeutung von gründlichen Tests und Qualitätskontrollen in der Raumfahrttechnik.
Die «Crew Dragon» von SpaceX, die als sichere und bewährte Plattform gilt, hat bisher zuverlässige Missionen zur ISS durchgeführt. Die Nasa setzt große Hoffnungen auf diese Zusammenarbeit mit SpaceX, da es eine Schlüsselrolle bei der Beförderung ihrer Astronauten spielt. Im Gegenzug zeigt die Herausforderung, die «Starliner» darstellt, die Risiken und Unsicherheiten, die mit innovativen Technologien verbunden sind.
Technologische Entwicklungen in der Raumfahrt
Die Entwicklung von Raumfahrzeugen wie dem «Starliner» und «Crew Dragon» ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch ein bedeutender Schritt in der Raumfahrtgeschichte. Der «Starliner» wurde ursprünglich als Teil des Commercial Crew Program ins Leben gerufen, um eine zuverlässige Transportlösung für Astronauten zur ISS zu bieten. Nach zahlreichen Verzögerungen und Tests ist der Druck auf Boeing, eine funktionierende Lösung zu liefern, enorm gestiegen.
Im Vergleich dazu hat SpaceX mit seinem Ansatz, ein vollständig wiederverwendbares Raumfahrzeug zu entwickeln, erheblichen Erfolg gehabt. Der «Crew Dragon» hat nicht nur zahlreiche bemannte Missionen erfolgreich durchgeführt, sondern auch dazu beigetragen, die Kosten der Raumfahrt signifikant zu reduzieren und die monatliche Frequenz der Starts zu erhöhen. Dieser Wettbewerb zwischen den beiden Unternehmen hat jedoch auch dazu geführt, dass die Nasa strategische Entscheidungen über die zukünftige Raumfahrtpolitik neu überdenken muss.
Sicherheitsaspekte und Herausforderungen
Die Sicherheit von Astronauten hat oberste Priorität in der Raumfahrt. Die Entscheidung, die Rückkehr von Williams und Wilmore mit dem «Crew Dragon» durchzuführen, unterstreicht die Bedeutung von Sicherheitsvorkehrungen bei der Planung und Durchführung von Raumfahrtmissionen. In diesem Kontext hat die Nasa mehrfach betont, dass die Auswahl des Raumfahrzeugs auf der Grundlage umfassender Sicherheitsanalysen erfolgt. Da der «Starliner» kritische technische Probleme aufwies, wäre ein Rückflug mit diesem Raumfahrzeug potenziell riskant gewesen.
Die Herausforderungen, die beide Unternehmen bewältigen müssen, sind jedoch vielfältig. Technologische Probleme, finanzielle Grenzen und regulatorische Anforderungen erfordern eine ständige Anpassung der Strategien und der Weiterentwicklung ihrer Raumfahrzeuge. Diese Situation ist nicht neu; bereits in der Vergangenheit gab es ähnliche Problematiken, bei denen Raumfahrtprojekte durch technische Pannen verzögert wurden oder in der Sicherheit der Besatzung massive Bedenken auftraten.