Ennepe-Ruhr-Kreis

Stierhatz in Pamplona: Mindestens 6 Verletzte bei wilder Jagd

Verletzte bei Stierhatz in Pamplona: Tradition versus Tierschutz

Tradition versus Tierschutz in Pamplona

Die Stierhatz in Pamplona, die Teil des jährlichen Sanfermín-Festes ist, sorgt auch dieses Jahr wieder für Kontroversen. Bei der zweiten Stierhatz wurden mindestens sechs Menschen und ein Bulle verletzt. Die verletzten Läufer erlitten vor allem Prellungen, während einer der Bullen sich ein Teil seines Hörners abbrach. Tierschützer protestieren seit langem gegen die traditionsreiche Veranstaltung, die Touristen aus aller Welt anlockt.

Der Lauf, bei dem sechs 600 Kilogramm schwere Kampfbullen durch die Gassen getrieben werden, birgt jedes Jahr Gefahren. Obwohl das Pflaster mit Antirutschmittel behandelt wird, stürzen viele Läufer. Trotz des Risikos und der Verletzungen ist die Stierhatz ein fester Bestandteil des Festes, das zu Ehren des Stadtheiligen San Fermín gefeiert wird.

Die Tradition, die bereits seit 1591 besteht, steht im Konflikt mit dem Tierschutz. Während die Mutproben der Läufer Spannung und Adrenalin versprechen, leiden die Tiere unter Stress, Verletzungen und letztendlich dem Tod in Stierkämpfen. Seit 1924 gab es 16 Todesopfer bei den Läufen, das letzte im Jahr 2009. Die Debatte zwischen Tradition und Tierschutz wird durch die jährlichen Vorfälle in Pamplona neu entfacht.

Die Läufer halten traditionell eine aufgerollte Zeitung in der Hand, um anderen Zeichen zu geben und die Bullen zu dirigieren. Doch die Frage bleibt, ob die Tradition der Stierhatz in der heutigen Zeit noch gerechtfertigt ist, angesichts der zunehmenden Sensibilität für Tierschutz und Tierrechte.

NAG

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