Lea Warmedinger
Neues Austauschformat bringt frischen Wind in die Gemeinde
In der kleinen bayerischen Gemeinde Isen trifft sich seit einem halben Jahr monatlich ein Stammtisch, der nicht nur zum geselligen Beisammensein dient, sondern auch ernsthafte Themen wie die Energiewende und den Einsatz Künstlicher Intelligenz behandelt. Geprägt von einem regen Austausch, hat sich die Initiative „Isen trifft sich“ schnell zu einer wichtigen Plattform für Bürger und Unternehmer entwickelt.
Initiative des Werberings Isen
Der Werbering Isen hatte die Idee, verschiedene Akteure der Gemeinde zusammenzubringen, um einen offenen Dialog zu fördern. „Am Anfang dachten wir, es sei nur für Gewerbetreibende gedacht“, erklärte Stefan Böld, einer der Mitorganisatoren. Doch schnell wurde klar, dass diese Gespräche auch für andere Bürger von Bedeutung sind, sodass man ein Forum für den Austausch schaffen wollte.
Expertenrunde zur Energiewende
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Thematik der Energiewende. Beim letzten Treffen konnten die Teilnehmenden von Heiko Koxholt, dem Vorsitzenden der Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) Isental, erfahren, welche Projekte in der Gemeinde stattfinden. Die BEG setzt sich für die Förderung erneuerbarer Energien ein und hat bereits einige Erfolge zu verzeichnen, darunter eine Photovoltaikanlage auf dem Schuldach in Isen.
Stammgastgespräche und alte Geschichten
Doch nicht nur aktuelle Themen fanden ihren Platz beim Stammtisch. Auch Erinnerungen und Anekdoten werden geteilt. „Der Wimmer Schorsch kann viele alte Geschichten aus Isen erzählen, wie über die ehemaligen Brauereien der Gemeinde,“ berichtete Thomas Hiemer. Dieses Vermächtnis an Wissen soll nicht vergessen werden und könnte jüngere Generationen inspirieren.
Ein respektvoller Dialog ist unerlässlich
Ein wichtiges Anliegen der Mitveranstalter ist es, eine respektvolle Auseinandersetzung zu fördern, bei der Ideen und Meinungen ohne Vorurteile präsentiert werden können. „Hier darf ruhig geratscht, aber auch kritisch diskutiert werden, solange wir auf Augenhöhe kommunizieren“, betonte Hiemer. Dieses offene Format ermöglicht es, auch teils kontroverse Themen wie Windenergie anzusprechen, selbst wenn in der Region kein starker Wind weht.
Ausblick auf zukünftige Treffen
Die Organisatoren planen, die Themenvielfalt weiterhin auszubauen. Zukünftige Stammtische sollen sich mit sozialen Netzwerken und der Künstlichen Intelligenz befassen. Durch solche Initiativen soll das Wissen der Bürger gefördert werden, ohne das Gefühl von Unkenntnis aufkommen zu lassen. „Das Wichtigste ist, nichts ist tabu“, so Hiemer.
Die monatlichen Treffen bieten nicht nur Raum für Diskussionen, sondern schaffen auch eine Bindung in der Gemeinschaft, die in Zeiten moderner Kommunikation oft verloren geht. Mit einem Blick auf die Zukunft scheint „Isen trifft sich“ ein anschauliches Beispiel für lokale Bürgerbeteiligung und -engagement zu sein.
– NAG